© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
Der „ Rote Ochse “ in Halle/Saale
- vom Zuchthaus zur Justizvollzugsanstalt –
recherchiert von Manuela Blazejewski
Teil B
2. Die Rote Armee
Anfang Juli 1945 übergaben die Amerikaner die Stadt Halle an die
Rote Armee, nachdem die Aliierten Deutschland in verschiedene
Besatzungszonen aufgeteilt hatten ( Konferenz von Jalta).
Ziel war eine Demilitarisierung und Entnazifizierung Deutschlands und eine
Internierung von Kriegsverbrechern ( Nürnberger Prozesse) sowie eine
Dezentralisierung der deutschen Wirtschaft/ Reparationsforderungen und die Einführung einer Demokratie.
Im Potsdamer Abkommen wurden hierfür Vereinbarungen und Beschlüsse getroffen und festgehalten. Im April 1946 entstand
die SED, unter dem Parteivorsitz von Otto Grotewohl und Wilhelm Pieck. In Halle richtete die Rote Armee eine
Stadtkommandatur ein, mit Hauptsitz im heutigen AOK- Gebäude am Robert- Franz- Ring, unter Generalmajor Gustyschew.
Als Verwaltungseinheit diente eine Sowjetische Militäradministration (SMA), deren Hauptsitz sich in einem großen Objekt am
Steintor befand. Die Leitung der SMA oblag Generaloberst Kusnezow. Auch ein Sicherheitsdienst namens Volkskommissariat
für Innere Angelegenheiten ( NKWD) in der Luisenstraße wurde eingeführt. Er übernahm unter anderem auch den Roten
Ochsen.
Ehemalige Stadtkommandatur der sowj. Besatzer am Rober-
Franz- Ring © M. Blazejewski
Damaliger Sitz des Überwachungsapparat „NKWD“ in der
Luisenstraße © Manuela Blazejewski
Einstiger Sitz der SMA ,davor Reichsarbeitsdienst, am Steintor
Postkarte © Sammlung Nils Blazejewski