Habe Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!
Immanuel Kant – Der Aufklärer und Inspirator für nachfolgende Generationen von Philosophen
wie Hegel, Feuerbach, Marx, Nietzsche.
Am
22.
April
1724
in
Königsberg,
am
Pregelfluss
(heute
Kaliningrad)
geboren
und
dortselbst
am
12.
Februar
1804
verstorben,
hat
er
mit
seinen
bahnbrechenden
Beiträgen
zur
Aufklärung,
seinen
Überlegungen
zur
Ethik,
zur
Emanzipation,
Erkenntnistheorie
und
zum
Völkerrecht
die
Philosophie
nicht
nur
bereichert,
sondern
nachfolgenden
Generationen
von
Philosophen
Handwerkzeuge
zur
eigenen
Erkenntnis
und
Fortentwicklung
gegeben.
Bahnbrechend
seine
4
Kant’schen
Fragen:
1.Was
kann
ich
wissen?
2.Was
soll
ich
tun?
3.Was
darf
ich
hoffen?
4.Was
ist
der
Mensch?
bereicherten
und
prägten
die
Epoche
der
Aufklärung.
Kant
hat
Gesetze
formuliert,
mit
denen
er
Einzelnen
Handlungsanweisungen
vorgibt;
wie
der
„kategorische
Imperativ“:
„Handle
nur
nach
derjenigen
Maxime,
durch
die
du
zugleich
wollen
kannst,
dass
sie
ein
allgemeines
Gesetz
werde.“
Also
eine
Anleitung
zur
moralischen
Beurteilung
des
eigenen
Tuns.
Die
Kant’sche
Biografie
ist
auf
das
engste
mit
Königsberg
und
seiner
Umgebung
verbunden.
Die
ehemalige
preußische
Residenzstadt
strahlte
damals
als
das
geistige
Zentrum
in
den
gesamtdeutschen
und
europäischen
Raum
hinein.
Heute
ist
die
Stadt
als
Kaliningrad
bekannt,
eine
militärische
Enklave
der
Russischen
Föderation
und
sie
bekennt
sich
zur
deutschen
Vergangenheit
ebenso
wie
sie
auch
politisch
umstritten
ist.
Im
II.
Weltkrieg
hatten
die
britischen
Luftkriegsstrategen
im
Rahmen
ihrer
"Demoralisierungs-Bombardements"
auch
die
Großstadt
Königsberg
unter
dem
Decknamen
"Blenny"
(Schleimfisch)
im
Visier.
Durch
die
britischen Luftangriffe
auf
Königsberg
Ende
August
1944
wurde
Ostpreußens
Provinzialhauptstadt
zerstört,
die
Altstadt
praktisch
in
Gänze.
Zwei
nächtliche
Angriffe
mit
Brandbomben
zerstörten
die
Innenstadt
mit
dem
Königsberger
Schloss,
der Albertus-Universität und
dem Königsberger
Dom.
Heute
ist
die
Altstadt
wieder
erstanden
und
die
Kaliningrader
haben
eine
Vielzahl
von
Gedenkstätten
für
Kant
wieder
restauriert
bzw.
neu
geschaffen,
wie
das
Kant-Grabmal
am
Königsberger
Dom,
das
Kant-Museum
im
Turm
des
Doms,
das
Kant-Denkmal
geschaffen
von
Christian
Daniel
Rauch
vor
dem
Gebäude
der
Neuen
Universität
am
früheren
Paradeplatz
und
eine
Tafel
mit
dem
bekannten
ersten
Satz
des
Beschlusses
der
„Kritik
der
praktischen
Vernunft“
auf
Deutsch
und
Russisch
die
ehemals
an
der
Schlossmauer
angebracht
war
und
sich
heute
im
Gebietsmuseum
für
Geschichte
und
Kunst
befindet.
„Handle
so,
als
ob
die
Maxime
deiner
Handlung
durch
deinen
Willen
zu
einem
Naturgesetz
werden
solle.“
Also,
der
Wille
muss
der
Erfüllung
vorausgehen.Weitreichende
Beziehungen
hat
die
Erinnerungskultur
nicht
nur
im
Kaliningrader
Gebiet,
sondern
auch
in
der
Republik
Polen
und
in
den
Baltischen
Staaten.
Die
bedeutsamsten
Schriften
Kants,
Kritik
der
reinen
Vernunft,
Kritik
der
praktischen
Vernunft,
Prolegomena
(einleitende
Vorbemerkungen)
einer
künftigen
Metaphysik,
Grundlegung
zur
Metaphysik
der
Sitten
und
Metaphysische
Anfangsgründe
der
Naturwissenschaft
wurden
in
einem
Verlag
in
Riga
erstveröffentlicht
und
befinden
sich
als
Erstdrucke
auch
in
der
Nationalbibliothek
Lettlands.
Um
die
eingangs
dargestellten
4
Kant‘schen
Fragen
umfassend
zu
beantworten
ist
das
Verstehen
der
damaligen
Zeit
erforderlich.
Kant
bringt
alles
mit
seinem
Essay
von
1784
„Was
ist
Aufklärung“
auf
einen
Nenner:
„Aufklärung
ist
der
Ausgang
des
Menschen
aus
seiner
selbst
verschuldeten
Unmündigkeit.
D.h.
Aufklärung
bedeutet,
dass
die
Menschen
sich
verändern,
sich
auf
den
Weg
machen
–
und
zwar
aus
einer
Situation
der
Unmündigkeit.
Mit
anderen
Worten
der
Mensch
soll
Verantwortung
übernehmen.
In
dem
veröffentlichten
Beitrag
in
der
“Berlinischen
Monatsschrift“
ging
er
auf
die
Frage
des
Pfarrers Johann
Friedrich
Zöllner „Was
ist
Aufklärung?“
ein,
die
dieser
ein
Jahr
zuvor
in
derselben
Zeitung
gestellt
hatte
und
empfahl
ihm:
„Sapere
aude“
-
„Habe
Mut,
dich
deines
eigenen Verstandes zu bedienen.“
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