© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
Halle – Neustadt
„Chemiearbeiterstadt“
Am
15.
Juli
2024
wird
Halle-Neustadt
60
Jahre
alt.
Eine
lange
und
bewegte
Geschichte
liegt
hinter
diesem
Stadtteil
Halles.
Bereits
Anfang
des
20.
Jahrhunderts
und
in
den
1920er
Jahren
gab
es
Pläne,
die
Fläche
westlich
der
Altstadt
Halles
zu
bebauen,
allerdings
wurden
sie
damals
noch
nicht
umgesetzt.
1958
fand
eine
Konferenz
des
Zentralkomitees
(ZK)
der
SED
unter
dem
Thema
„Chemieprogramm
der
DDR“
statt,
bei
welcher
es
besonders
um
den
weiteren
Ausbau
der
Werke
in
Buna
und
Leuna
ging.
1963
wurde
ein
Beschluss
gefasst,
der
zum
Ziel
hatte,
eine
große
Anzahl
von
Arbeitern
in
der
Nähe
der
beiden
Chemiestandorte
anzusiedeln.
Bereits
im
Jahr
darauf
begann
die
Standortsuche,
wobei
ein
besonderer
Fokus
auf
dem
Gebiet
zwischen
Alt-Halle,
Nietleben
und
Passendorf
lag.
Die
Grundsteinlegung
für
das
Projekt
erfolgte
schließlich
am
15.
Juli
1964
auf
dem
Gelände
der
1.
Polytechnischen
Oberschule
(1.POS),
heute
das
Landesbildungszentrum
für
Blinde
und
Sehgeschädigte.
Am
9. August
1965
zogen
die
ersten
Mieter
nach
Halle-Neustadt.
Es
entstanden
in
der
Folgezeit
22.000
Wohnungen
für
79.000
Arbeiter.
„HaNeu“,
wie
es
von
den
Einwohnern
auch
genannt
wird,
entwickelte
sich
von
nun
an
zu
einer
der
größten
Wohnsiedlungen
Deutschlands.
Außerdem
waren
bereits
grundlegende
Einrichtungen
für
das
gesellschaftliche
Leben
fertiggestellt,
die
1.POS
nahm
ihren
Betrieb
auf
und
der
erste
Kindergarten
eröffnete.Ab
1967
gehörte
Halle-Neustadt
per
Beschluss
des
Staatsrates
der
DDR
nicht
mehr
zu
Halle,
sondern
bildete
ein
eigenständiges
Territorium.
Erst
jetzt
erhielt
die
neue
Stadt
offiziell
den
Namen
„Halle-Neustadt“,
offizieller
Beiname
der
Arbeiterstadt
war
„Sozialistische
Stadt
der
Chemiearbeiter“.
Noch
im
selben
Jahr
wählten
die
Bürger
ein
Stadtparlament
und
einen
Oberbürgermeister,
so
dass
schon
am
14.
Juli
die
konstituierende
Sitzung
des
Stadtparlaments
stattfand.
Im
Rahmen
dieser
Sitzung
erfolgte
die
Übergabe
der
Urkunde
das
Stadtrecht
betreffend
und
somit
war
Halle-Neustadt
als
eigenständige
Stadt
geboren.
Das
Jahr
1967
hielt
daneben
noch
einen
Rekord
bereit.
Mit
den
Wohnblöcken
618-621,
heute
Zerbster
Straße,
wurde
auf
380
m
und
in
elf
Geschossen
Wohnraum
für
über
2000
Menschen
geschaffen.
Folglich
ist
der
Komplex
mit
der
größte
jemals
in
der
DDR
errichtete
Wohnblock.
Ebenso
der
sogenannte
Block
10
in
Halle-Neustadt,
mit
etwa
400
Metern
der
längste
Plattenbau
der
DDR,
als
„Langes
Elend“
tituliert
und
es
gab
den
„Krummen
Hund“,
Block
493,
ein
Wohnblock,
der
sich
der
Krümmung
der
heutigen
Richard-Paulick-Straße
entlang
zieht
und
zu
den
längsten
zählt.
Bis
1970
lebten
bereits
rund
39.000
Einwohner
in
Halle-
Neustadt
und
was
in
diesen
ersten
sechs
Jahren
geschaffen
wurde,
liest
sich
in
Zahlen
ziemlich
beeindruckend:
13.600
Wohnungen
wurden
gebaut,
7.200
Plätze
in
Ober-
und
Berufsschulen,
2.792
Kindergartenplätze
und
1.322
Kinderkrippenplätze
standen
zur
Verfügung.
Darüber
hinaus
konnten
Einkäufe
auf
ca.
3000
qm
Verkaufsfläche
erledigt
werden
und
mit
1.483
Gaststättenplätzen
war
auch
die
gastronomische
Versorgung
gesichert.
Bemerkenswerterweise
wurde
bis
dahin
und
auch
bis
1989
kein
einziges
Hotel
oder
Warenhaus
in
der
Stadt
errichtet,
sodass
die
Stadt
im
Wesentlichen
als
Schlafstadt
für
die
Arbeiter
der
Buna/Leuna-Werke
diente.
Für
kulturelle
Angebote
oder
besondere
Einkäufe
musste
zumeist
nach
„Alt-Halle“
gefahren
werden.Für
die
in
Halle
stationierten
Truppenteile
und
Einheiten
der
Nationalen
Volksarmee
der
DDR
war
Halle-
Neustadt
ebenso
als
Wohnort
gefragt
wie
für
die
in
der
Heide-Kaserne
stationierten
Berufssoldaten
der
27.
Garde-
Motorisierten-Schützen-Division
der
Sowjetarmee.
Bereits
1970
wurde
mit
dem
Nachrichtenbataillon-11
der
NVA
mit
Standort
in
der
neuerbauten
Kaserne
Halle
–
Lettin
ein
Patenschaftsvertrag
abgeschlossen,
der
zahlreiche
Aktivitäten
mit
sich
brachte.
Höhepunkte waren immer die öffentlichen Vereidigungen der jungen Wehrpflichtigen.