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Frühstück eingeladen. Aber stets wird er uns in seiner Bescheidenheit und Freundlichkeit in Erinnerung bleiben. Und ich werde es bis heute nicht vergessen, als während des Schulunterrichts plötzlich die Meldung über den Schulfunk kam, dass „Juri“ ums ´Leben gekommen sei. Wir waren erschüttert und traurig. Ich war 11 Jahre und Kosmonaut stand weit vorn auf meiner „Pionieragenda“. Und während hierzulande dem ersten Deutschen im All die Anerkennung versagt wird, sein Name an der Hallenser Sternwarte getilgt wurde, begeht ganz Rußland den Tag seines Weltraumfluges als Feiertag, und die UNO begeht seit 2011 den 7.4. als Internationalen Tag der bemannten Raumfahrt. In großer Hochachtung und Dankbarkeit notiert von Major der NVA, Thomas Engelhardt
Wer war dieser junge, sympatische Mann

dessen

grandiose

Leistung

und

sympatisches

Lächeln

um die Welt ging und Millionen Menschen begeisterte?

Er wurde am 9. März 1934 als Sohn einer russischen Bauernfamilie im Dorf Kluschino bei Gschatsk geboren. Sein Vater war im dortigen Kolchos Zimmermann, die Mutter Anna Timofejewna Gagarina, war Melkerin. E Am 1. September 1941 wurde er eingeschult. Der Schulbesuch wurde durch den Zweiten Weltkrieg und die Besetzung des Dorfes am 12. Oktober 1941 durch deutsche Soldaten unterbrochen. Erst nach der Befreiung des Dorfes durch
die Rote Armee am 9. April 1943 konnte der Schulunterricht fortgesetzt werden. Im Sommer 1945 besuchte Gagarin für sechs Klassen die Mittelschule. Er zog 1949 aus Gschatsk nach Ljuberzy, einen Vorort Moskaus und machte dort eine zweijährige Ausbildung, die er 1951 als Gießer abschloss. Anschließend, studierte er am Industrietechnikum in Saratow und erhielt dort 1955 ein Diplom als Gießereitechniker.Während seines Studiums wurde er Mitglied des Aeroklubs in Saratow , 1957 trat er in die Luftstreitkräfte ein und wurde in die Fliegerschule in Orenburg aufgenommen. Am 5. November 1957 wurde Gagarin zum Leutnant ernannt. Zwei Tage später schloss er die Ausbildung an der Flugschule ab; am selben Tag heiratete er die Ärztin Walentina Iwanowna Gorjatschowa, Von 1957 bis 1959 diente Gagarin bei einem Jagdfliegerregiment in den Seefliegerkräften der Nordflotte. Er war in der Oblast Murmansk am Polarkreis stationiert. Hier wurde Gagarin Mitglied der KPdSU. Am 10. April 1959 wurde seine Tochter Jelena, genannt Lena, geboren, am 12. März 1961, genau einen Monat vor seinem Raumflug, seine zweite Tochter Galina, Am 6. November 1959 wurde er zum Oberleutnant befördert. 1960 wurde Gagarin als potenzieller Kosmonaut ausgewählt. Am 3. März kam er in die Gruppe der Kosmonautenkandidaten und erhielt vom 11. März 1960 bis Januar 1961 eine entsprechende Ausbildung. Es gibt unterschiedliche
Angaben, weshalb von den ursprünglich 20 Kandidaten schlussendlich Juri Gagarin ausgewählt wurde. Da die Kapsel im Raumschiff Wostok 1 nur sehr beengte Platzverhältnisse bot, machte das Gagarin mit 1,57m zu einem bevorzugten Kandidaten. Am 12. April 1961 absolvierte Juri Gagarin mit dem Raumschiff Wostok 1 seinen Raumflug und umrundete dabei in 108 Minuten die Erde. Er landete im Wolga-Gebiet, in der Nähe der Städte Saratow und Engels. Auf dem Landeplatz steht heute ein Denkmal, und der Jahrestag seines Raumfluges wird dort heute noch jährlich mit einer kleinen Feier begangen. Es war genau dieses Lächeln, welches die Heldentat dieses, damals gerade 27 jährigen, auch mich seit meiner Kindheit begleitete. Er schüttelte Che Guevara und Fidel Castro in Kuba die Hand und lernte Gina Lollobrigida kennen. Bei der englischen Queen Elisabeth II war er zum
Ein Bauernsohn als erster Mensch im All Am 12. April 1961 war das Wetter in Baikonur gut: klare Sicht, keine Wolken. Um 9.07 Uhr wird die Wostok I den ersten Menschen in den Weltraum befördern. Gagarin umrundete die Welt in 89 Minuten, 34 Sekunden. Dann schleuderte er sich in 7.000 Metern Höhe aus der Kapsel und landete mit einem Fallschirm auf einem Acker nahe der Wolga. Der erste Mensch im All war erfolgreich zur Erde zurückgekehrt
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Juri Gagarin Erinnerungen zum 90. Geburtstag