© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
Halle – Neustadt
„Chemiearbeiterstadt“
In den folgenden Jahren wurden errichtet und schrieben bautechnische und gesellschaftliche Erfolgsgeschichte:
1971 wurde das Kinderkrankenhaus und das Bildungszentrum fertiggestellt.
1972 konnten die ersten Kleingärtner ihre Gärten beziehen. Die Einwohnerzahl betrug nun über 50.000.
1974
fand
im
heutigen
Ringelnatzweg
die
Übergabe
der
23.000
Wohnung
statt
und
schon
ein
Jahr
später
wurde
in
der
heutigen
Gellertstraße
die
25.000
Wohnung
bezogen.
Hier
im
Block
756/9
bezogen
1975
meine
Familie
ebenfalls
Wohnraum,
waren
von
der
Modernität
angetan
und
nahmen
auch
in
Kauf,
dass
es
mit
einem
Fußweg
noch
dauerte.
Zugleich
lernten
wir
eine
Besonderheit
kennen
und
das
war
der
Verzicht
auf
Straßennamen.
Stattdessen
wurden
alle
Wohnblöcke
und
Eingänge
nach
einem
für
Außenstehende
kaum
zu
durchschauenden
Prinzip
durchnummeriert.
Ausgangspunkt
dafür
war
die
Kreuzung
„Magistrale/S-Bahn“.
Jeder
Wohnkomplex
hatte
einen
oder
zwei
Ziffern
für
die
Hunderterstelle
mit
Ausnahme
der
Häuser
entlang
der
Magistrale,
die
alle
eine
führende
‚0‘
hatten,
wenn
der
Eingang
zur
Magistrale
zeigte.
Die
Zehnerstelle
hing
davon
ab,
die
wievielte
Straße
vom
zentralen
Kreuz
ausgesehen
betrachtet
wurde.
Die
Einerstelle
war
das
entsprechende
Gebäude –
beispielsweise
hatte
der
I. Wohnkomplex
die
‚6‘
als
erste
Stelle.
Die
Hochhausscheiben
erhielten
die
Nummern
007-013,
Poliklinik
016
und
Post
023.
Die
Wohnblöcke
entlang
der
Magistrale
bekamen
die
031
bis
045,
das
Sportzentrum
und
das
DVZ
die
051-081.
Anschließend
erfolgte
die
Nummerierung
der
einzelnen
Wohnkomplexe,
das
Versorgungsgebiet
erhielt
die
Nummerierung
ab
1000.Nach
1989/90
wurde
dieses
System
zugunsten
von
Straßennamen
abgeschafft.Als
guter
Bürger
dieser Stadt wollte ich sie auch umfassend kennen lernen und machte mich auf die Füße, um das System der Blocknummerierung zu verstehen.
Es
gelang
nur
zum
Teil
und
bis
zum
Wegzug
1984
auch
nie
vollständig.
Die
damalige
Bezirkszeitung
„Freiheit“
brachte
zu
Beginn
der
80er
Jahre
mal
einen
mehrteiligen
Artikel
zum
Verstehen
des
Blocknummernsystems.
Auch
nach
dem
Lesen
dieser
Artikel
blieben
Fragen
und
Zweifel.
1976
eröffnete
das
Kaufhaus
im
Zentrum
und
drei
Jahre
später
begann
der
Bau des
hochmodernen
und
letzten
Kinoneubaus
der
DDR
„Prisma“.
Die
schrittweise
bauliche
Erschließung
schlug
sich
auch
in
der
Einwohnerzahl
nieder,
so
dass
Halle-Neustadt
1989
ca.
90.000 Einwohner aufwies.