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NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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Die Revolution des „gemeinen Mannes“ (generisches Maskulinum) oder „Die Enkel fechtens besser aus! Teil 1/Teil 2
Artikelserie aus Anlass des 500. Jahrestages des Großen Deutschen Bauernkrieges Vor genau 500 Jahren begann der „Deutsche Bauernkrieg“, der seine Bedeutung dadurch gewann, dass er die erste große Bewegung war, die sich „revolutionär“, umstürzlerisch gegen die vorherrschende Ständeordnung und deren sozialen Auswirkungen gewandt hat. Über diesen „gemeinen Mann“ schrieb Martin Luther, der Vordenker und Reformator schon 1520: „Daher kommt es, dass man zum Papst und den Seinen sagt: Du sollst beten. Zum Kaiser und den Seinen: Du sollst schützen. Zum gemeinen Mann: Du sollst arbeiten.“ Vom „Deutschen“ Bauernkrieg wird deshalb gesprochen, weil er vorrangig in „deutschen Landen“ aufflammte, ohne die Erhebungen, z.B. in der Schweiz zu vernachlässigen. Bekannterweise erreichte der Bauernkrieg im Mai 1525 mit der Schlacht bei Bad Frankenhausen einen blutigen Höhepunkt. Der Anführer Thomas Müntzer wurde gefangengenommen und später hingerichtet. Der Bauernaufstand wurde im November 1525 entgültig niedergeschlagen, die Ziele blieben unerreicht.
Wirklich? Nicht ganz! Neben der blutig erworbenen Erfahrung, dass nur geschlossenes Handeln zum Erfolg führen kann, waren es vor allem die „Zwölf Artikel“, verfasst in Memmigen, welche ab 1525 der Bewegung erstmals ein klares Programm und politischen Inhalt gaben. Die Zwölf Artikel forderten die
(1) freie Pfarrerwahl (2) die Abschaffung des Kleinzehnten, kirchliche oder gemeinnützige Verwendung der Großzehnten (3) die Aufhebung der Leibeigenschaft (4) die freie Jagd und Fischerei (5) die Rückgabe der Wälder (6) die Reduzierung der Frondienste (7) Einhaltung bestehender Besitzbedingungen (8) Neufestsetzung der Abgaben an den Grundherren (9) feste statt willkürlicher Strafen (10) Rückgabe der Allmenden (11) Abschaffung des Todfalls Der zwölfte Artikel erklärt die grundsätzliche Bereitschaft, auf alle Forderungen zu verzichten, die dem Wort Gottes nicht gemäß sind.
Genau 500 Jahre nach dem Bauernkrieg erlebt Deutschland erneut eine Bauernbewegung ungeahnter Dimension. Zufall? Es gibt keine Zufälle! Der „gemeine Mann“ sind nicht nur Bauern, sondern auch LKW-Fahrer, Gewerbetreibende, Händler und letztlich Millionen Werktätige, die sich „geknechtet, benachteiligt und diskiminiert fühlen“. Und so hat der Gedanke der Bauernbewegung seine Aktualität und Attraktivität bis heute nicht verloren, auch wenn der gemeine Mann heute mit Traktor, LKW, als Handwerker oder Elektroniker unzterwegs ist. Steht auf, um aufrecht bleiben zu können!
notiert von Thomas Engelhardt, Major der NVA