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NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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Der „ Rote Ochse “ in Halle/Saale - vom Zuchthaus zur Justizvollzugsanstalt – recherchiert von Manuela Blazejewski
Ein zeitlicher Abriss 1836- 1842 Bau des Roten Ochsen zum Zweck einer Straf- und Besserungsanstalt im Königreich Preußen 1848/49 Erste Inhaftierung politischer Gefangener 1933 Zuchthaus und Schutzhaftlager im 3. Reich ( Teil A ) 1945 Befreiung durch US- amerikanische Truppen „ Timberwölfe“ und anschließender Übernahme durch sowjetische Besatzer ( Teil B ) 1945- 1952 Sitz von Militärtribunalen/ Internierungsort 1950- 1989 teilweise Nutzung durch MfS der DDR ( Teil C ) Seit 1990 Justizvollzugsanstalt des Land Sachsen- Anhalt ( Teil D ) 1996 Übergabe einer Gedenkstätte im Roten Ochsen an Öffentlichkeit 2002- 2006 Sanierung der Gedenkstätte
Teil B 1. Kriegsende Am 8. Mai 1945 endete offiziell die Herrschaft der Nationalsozialisten durch bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht vor den Aliierten. Doch schon im April 1945 näherte sich die 104. US-amerikanische- Infanterie- Division, genannt Timberwölfe“, der Stadt Halle. Der damalige Kommandant von Halle, Generalleutnant Anton Rathke, hatte jedoch den Befehl seine Stellung zu halten und nicht zu kapitulieren. Am 12.04.1945 bittet Joachim Eggeling, der Gauleiter von Halle- Merseburg, in Berlin um Genehmigung einer friedlichen Übergabe. Diese wird jedoch abgelehnt und Eggeling begeht Selbstmord. Am 15.04.1945 erreichen die Timberwölfe unter der Leitung von US- General Terry de la Mesa Allen den Norden von Halle, Halle-Trotha. Es folgt ein erbitterter Häuserkampf zwischen Aliierten und Wehrmachtsoldaten und noch heute sind in den Häusern der Seebener Straße die Einschusslöcher zu sehen. Doch mit einer entscheidenden Idee und der Hilfe von Felix Graf von Luckner, konnte ein Waffenstillstand erreicht werden. Am 17.04.1945 wurden Gefangene von den Timberwölfen aus dem Roten Ochsen befreit. Angehörige der 104. US- Inf.- Div. befragten Gefangene zu Gründen der Inhaftierung und im Falle einer Entlassung halfen sie bei der Rückkehr in deren Heimatländer. Aus dem Zuchthaus des Roten Ochsen wurde nun das „ Stadtgefängnis Halle/ Saale“.
Halle, Seebener Straße, Haus mit Einschusslöchern ( Häuserkämpfe mit den Timberwölfen)
Timberwolf- Veteranen 2003 vor ihrem Denkmal, am Steintor in Halle © Matthias J. Maurer, Monetarium e.V.