© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
„Niemand ist vergessen und nichts wird vergessen."
Völkermord hat einen Namen - Blockade!
Und auch das ist wichtig:
Am
8.
September
2023
wandten
sich
die
noch
lebenden
Überlebenden
der
Blockade
in
einem
offenen
Brief
an
die
Bundesregierung. Den Brief hat die
Wochenzeitung Unsere Zeit
dokumentiert.
Sie
verwiesen
einerseits
auf
den
multinationalen
Charakter
der
Stadt,
andererseits
auf
die
Einstufung
der
Blockade
von
Leningrad
als
Genozid
durch
die
russische
Gerichtsbarkeit.
In
ihrem
Brief
verurteilen
die
Überlebenden
die
unterschiedliche
Behandlung
der
Überlebenden
und
fordern
die
Entschädigung
aller heute noch lebenden sechzigtausend Opfer.
Die
Bundesregierung
weigert
sich
bis
heute,
den
Überlebenden
eine
Entschädigung
zu
zahlen.
Entschädigt
wurden
lediglich
jüdische
Überlebende,
die
auf
Antrag
eine
Einmalzahlung erhalten konnten.
Die
Bundesregierung
verweigert
die
Entschädigung
der
nicht
jüdischen
Überlebenden
mit
der
Begründung,
es
habe
sich
bei
der
Blockade
um
eine
"allgemeine
Kriegshandlung"
und
nicht
um
einen
Genozid
gehandelt.
Dabei
ist
die
Absicht
des
Völkermordes
durch
die
Weisungen
Hitlers
und
seiner
Generäle belegt.
Fest steht:
Die Blockade der Stadt verfolgte keinen vorrangig militärischen Zweck. Es ging den deutschen Faschisten und ihren Handlangern nicht
darum, die Stadt zur Aufgabe zu bewegen, sondern um die Dezimierung der Bevölkerung durch Hunger und Seuchen. Unmittelbar nach
dem Abschneiden Leningrads von der Versorgung bombardierte die Wehrmacht Lebensmittellager und Versorgungszentren.
Oberstleutnant a.D. Gerold Möller sowie von Major der NVA, Thomas Engelhardt
in
drei
Evakuierungen
gefordert
wurden.
Die
Tatsachen
der
unmenschlichen
Verbrechen
der
deutsch-faschistischen
Eindringlinge
sind
in
unserer
Erinnerung
sehr
lebendig
sowie
in
den
Nürnberger
Prozessen
nachgewiesen
und
durch
zahlreiche
Dokumente
belegt
worden.
2022
stufte
das
Stadtgericht
St.
Petersburg
die
Leningrader
Blockade
als
Kriegsverbrechen,
Verbrechen
gegen
die
Menschlichkeit
und
Genozid
an
den
Völkern
der
Sowjetunion
ein.
Heute
leben
die
Blockade-Opfer
in
vielen
Ländern
der
Welt.
Mittlerweile
sind
wir
weniger
als
Sechzigtausend,
alles
Menschen
verschiedener
Sehr geehrte Mitglieder der Regierung der Bundesrepublik Deutschland,
Sehr geehrte Mitglieder der Regierung der Bundesrepublik Deutschland,
diesen
Aufruf
richten
an
Sie
diejenigen,
die
die
in
ihrer
Brutalität
einmalige
Blockade
von
Leningrad
überlebt
haben:
Bombenangriffe
und
Beschüsse,
Kälte
und
Hungersnot,
die
die
faschistischen
Truppen
und
ihre
Helfershelfer
aus
einer
ganzen
Reihe
europäischer
Staaten
über
uns
gebracht
haben.
Es
ist
die
damalige
deutsche
Regierung,
die
es
zu
verschulden
hat,
dass
in
den
Jahren
1941
bis
1944
unsere
Stadt,
in
der
über
100
Nationalitäten
lebten,
allein
unter
Zivilisten
eine
Million
Tote
zu
beklagen
hatte,
und
weitere
mindestens
500.000
Menschenleben
Nationalitäten,
die
die
Gräuel
der
belagerten
Stadt
überlebten
und
unabhängig
von
ihrem
Wohnort
in
gemeinsamer
und
unzerstörbarer
Blockade-Bruderschaft
verbunden
sind.
Wir
verurteilen
entschieden
die
zwiespältige
Position
der
Bundesregierung,
die
über
lange
Zeit
humanitäre
Leistungen
an
jüdische
Blockade-Überlebende
auszahlt,
sich
jedoch
unter
erfundenen
Vorwänden
kategorisch
weigert,
diese
Leistungen
auf
alle
heute
noch
lebenden
Blockade-Opfer
ohne
Ansehen
ihrer
ethnischen
Zugehörigkeit
auszuweiten.
Der
grausame
Kalkül
der
Nazis,
die
ganze
Bevölkerung
des
unbeugsamen
Leningrads
durch
Kälte
und
Hunger
auszumerzen,
sah
keine
Ausnahmen
aufgrund
von
Nationalität
vor.
Die
Einwohner
unserer
Stadt
waren
ungeachtet
ihrer
Nationalität
gleich
vor
dem
qualvollen
Tod,
den
ihnen
die
Hitler-
Ungeheuer
bereiteten.Zahlreiche
Versuche,
das
Gewissen
der
Machthaber
in
Deutschland
zu
erreichen,
blieben
leider
erfolglos.
Anstatt
zu
Recht
allen
Blockade-Überlebenden
Entschädigungsleistungen
zukommen
zu
lassen,
hat
sich
die
Bundesregierung
2019
als
„humanitäre
Geste“
auf
die
Modernisierung
eines
Krankenhauses
für
Kriegsveteranen
in
St.
Petersburg
beschränkt.
Auch
diese
ist
jedoch
immer
noch
nicht
realisiert
worden.Wir
appellieren
an
die
deutsche
Bundesregierung,
die
einzig
richtige
Entscheidung
nicht
hinauszuzögern
und
die
humanitären
Auszahlungen auf ausnahmslos alle Blockade-Überlebenden auszuweiten, die es immer weniger gibt.