© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
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NVA - Interessengemeinschaft Halle/Saale
NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
Vor 100 Jahren in Halle – Gründung des R F B (Roter Frontkämpferbund)
Es gab Gruppen, die in der Regel aus 8 Mann und einem Gruppenführer bestanden. Vier Gruppen stellten einen Zug (inklusive Zugführer) und drei Züge stellten eine Kameradschaft dar. Je nach den regionalen Gegebenheiten ergaben mehrere Kameradschaften eine Abteilung und mehrere Abteilungen eine Ortsgruppe. Mehrere Ortsgruppen schlossen sich zu einem Gau zusammen. Im Mai 1925 hatte die 2. Reichskonferenz beschlossen, anstelle der Bezeichnung „Bezirk“ den Begriff „Gau“ einzuführen.Jährlich fand ein Reichstreffen des RFB und der KPD mit Massenaufmärschen statt. Das Reichstreffen war Vorbild für die regionalen „Roten Frontkämpfertage“, die unter der Kurzform „Rote Tage“ zur beliebtesten Agitationsform der Roten Frontkämpfer wurden. Besonders gut organisiert und mitgliederstark waren: Der Gau „Halle-Merseburg“ mit 71 Orts-Organisationen und ca. 2.500 Mitglieder. Und der Gau „Großthüringen“ mit Ortsgruppen in Arnstadt, Berka, Camburg, Erfurt, Gisbershausen, Greusen, Heringen, Hildburghausen, Jena, Ingersleben, Martinrode, Mühlhausen, Nordhausen, Pössneck, Rudolstadt, Saalfeld, Salza, Schnedt, Sonneberg, Weimar; Mitgliederzahl ca. 2.000. Dazu kamen 15 Ortsgruppen der Jugendorganisation, der Rote Jungsturm, mit ca. 2.000 Mitgliedern.1929 wurde er
verboten. Als legale Nachfolgeorganisation wurde 1930 der Kampfbund gegen den Faschismus gegründet. Andere, wie „Bund Stahlhelm“ und „Reichsbanner Schwarz-Rot- Gold“ wurden nicht verboten. Als bedeutsam und fest in der Geschichte der Arbeiterbewegung in der Stadt Halle war der Auftritt von Ernst Thälmann im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung zur Wahl des Reichspräsidenten am 13. März 1924 im halleschen Volkspark. Diese Veranstaltung wurde massiv durch Polizeieinsatz gestört und schließlich tumultartig beendet. Im Zuge der Auseinandersetzung mit der Polizei wurde der Hornist des Spielmannszuges des RFB Halle, der Besenbinder Fritz Weineck von einer Polizeikugel in den Rücken getroffen also hinterrücks ermordet. Dieser Tag ging in die Geschichte als Blutfreitag ein. Verantwortlicher des Einsatzes der Schutzpolizei war damals ein Leutnant Pietzer, der sich allerdings nie verantworten musste.Fritz Weineck, als „Kleiner Trompeter“ gewürdigt wurde in der DDR und seiner Kinder- und Jugendorganisation große Aufmerksamkeit zuteil. Ein Denkmal am damaligen Fritz Weineck Ufer an der Saale (heute wieder Rive-Ufer) wurde zur
Erinnerung und zur Mahnung am 14. August 1958 errichtet. Straßen, Schulen und Plätze trugen in der DDR den Namen Fritz Weineck. Der Schriftsteller Otto Gotsche setzte mit seinem Roman „Unser kleiner Trompeter“ ein würdiges Gedenken. In der Nationalen Volksarmee wurden revolutionären Traditionen große Aufmerksamkeit gewidmet. So trug das MSR-17 der 11. MSD mit Standort in Halle (Saale) den verpflichtenden Namen „Fritz Weineck“. PS.: Heute ist dieses Denkmal abgebaut und im Bestand des Stadtmuseums Halle. Es erinnert Oberstleutnant a.D. Gerold Möller