© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
Ein Auftrag, nicht ohne Emotionen.
Oberst a.D. Dipl.-Ing. Joachim Kampe als Nachrichtenoffizier der NVA auf der Hardthöhe in Bonn
Kurz
nach
mir
traf
der
Staatssekretär
mit
seiner
Begleitung
ein,
weitere
vier
Personen.
Nach
einer
Flugzeit
von
60
Minuten
setzte
die
Maschine
in
Köln/
Wahn
zur
Landung
an.
Unter
uns
die
Stadt,
das
Band
des
Rheins,
seine
Brücken
und
herausragend
der
Kölner
Dom.
Mit
der
inneren
Ruhe
war
es
vorbei.
Die
Tagestemperatur
recht
hoch,
die
Nervosität
tat
ihr
Übriges.
Nur
nicht
zeigen,
so
schritt
ich
die
Gangway
nach
unten,
am
Ende
militärisch
exakt
begrüßt
von
Offizieren
der
Protokollabteilung
des
Bundesministeriums
der
Verteidigung.
Im
zugewiesenen
Fahrzeug
ging
es
über
den
Rhein
durch
die
Stadt
zur
Hardthöhe,
wo
die
Tore
offenstanden.
Ein
kurzer
Empfang
mit
einem
Gläschen
Sekt
bei
Staatssekretär
Carl
im
Bundesministerium
der
Verteidigung
endet
mit
der
Begleitung
durch
Offiziere
der
Bundeswehr
zu
den
Konferenzräumen
für
die
individuellen
Gespräche.
Angesichts
der
Übermacht
von
Offizieren
der
Stabsabteilung
VII
des
Ministeriums,
bundesdeutscher
Vertreter
aus
dem
NATO-
Hauptquartier
in
Brüssel
und
des
Bundesamtes
für
Post
und
Telekommunikation
möchte
ich
erstarren,
trete
ihnen
als
„Einzelkämpfer“
entgegen.
Schnell
habe
ich
mich
gefasst,
nach
Begrüßung
und
Vorstellung
meiner
Person
gebe
ich
einen
Briefbogen
in
die
Runde
und
bitte
die
Herren
ihre
Namen
und
Dienststellung
einzutragen.
Viel
Zeit
steht
nicht
zur
Verfügung
für
die
Gespräche,
zwei
Stunden.
Wir
wissen
worüber
wir
sprechen,
ein
fachlich-
technischer
Austausch
zur
Einleitung
der
Prüfung
von
direkten
Fernmeldeverbindungen,
zu
den
Möglichkeiten
eines
Mobilfunkeinsatzes
im
Raum
Strausberg
und
Berlin
sowie
über
Verfahrensfragen
im
Umgang
mit
Krytomitteln.
Schnell
ist
die
Gesprächszeit
vorbei,
Ergebnisse
und
Lösungen
für
die
weitere
Bearbeitung
der
Themen
gefunden.
Freundlich
werde
ich
aus
dem
Gesprächskreis
verabschiedet.
Ich
atme
durch,
die
Nervosität
hatte
sich
im
Laufe
der
Gespräche
gelegt,
Schweißperlen
von
der
Stirn
gewichen.
Aufgabe
erfüllt,
die
Nachrichtentruppe
der
NVA
würdig
vertreten.
Mit
Abstand
betrachtet,
ja,
auch
ein
kleiner
Beitrag
zur
Verständigung
im
Rahmen
des
laufenden
Prozesses
zum
Beitritt
zur
BRD.
Noch
einmal
eine
kurze
Zusammenkunft
bei
Staatssekretär
Carl
mit
einer
abschließenden
Auswertung
der
Gespräche
und
Verabschiedung.
Kurz
nach
17:00
Uhr
startet
die
TU-
134
zum
Rückflug
nach
Marxwalde.
Bereits
während
des
Fluges
notiere
ich
Gesprächsnotizen
für
den
Staatssekretär
und
Minister
Eppelmann,
noch
sind
die
Gesprächsinhalte
frisch
und
aktuell
im
Gedächtnis.
In
Kopie
erhält
sie
mein
Vorgesetzter,
der
Chef
Nachrichten
im
MfAV.
Am
27.Mai
1990
kommt
es
zu
einem
ersten
Telefongespräch
über
die
direkte
Fernmeldeverbindung
zwischen
mir
und
dem
Leiter
der
Nachrichtenzentrale
im
BMVg
in
Bonn. Auftrag erfüllt !
Joachim Kampe
Die
Hauptnachrichtenzentrale
(HptNZ)
war
eine
Fernmeldeeinrichtung
mit
Regimentsstatus
des
Ministeriums
für
Nationale
Verteidigung
(MfNV)der
Nationalen
Volksarmee
der
DDR.
Sie
war
truppendienstlich
dem
Chef
des
Hauptstabes
der
NVA
unterstellt
und
wurde
fachlich
vom
Chef
der
Verwaltung
Nachrichten
geführt.
Sie
war
in
Strausberg
Nord
in
den
Grenzen
des
MfNV
disloziert.
(Oben)
Stabsgebäude
(4
Etagen-Plattenbau)
der
HptNZ,
Querschnitt
des
Bunkers
der
HptNZ
unter
der
asphaltierten
Fläche
Bild
unten. (
Quelle)
Oberst
a.D.
Joachim
Kampe
war
letzter
Leiter
der
HptNZ,
seine
militärische
Laufbahn als Nachrichtensoldat hatte er in der 11.MSD begonnen.