Der 60.Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee
Das Wirken sozialistischer Streitkräfte zur Sicherung und
Erhaltung des Friedens in Europa.
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NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Folge 52
Am 1.März 2016 begehen wir den 60. Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee. In Vorbereitung dieses
Höhepunktes wollen wir an dieser Stelle in loser Folge über die Entwicklung der NVA von ihren Anfängen als kasernierte
Volkspolizei hin zu einer gut ausgerüsteten, hervorragend ausgebildeten und stets gefechtsbereiten Koaltionsarmee
berichten. Dabei werden insbesondere Zeitzeugen und verdienstvolle Armeeangehörige mit eigenen Erlebnissen, Eindrücken
und Geschichten zu Wort kommen, deren politisches und militärisches Leben eng mit unserer 11. MSD verbunden war.
Oberst Günter Gnauck. ehem. Chef der Politischen Verwaltung des MB III
Zunächst ein kurzer Rückblick auf politische Situation Anfang der fünfziger Jahre in Europa. Es war die
Zeit des Beginns und des weiteren anheizen des kalten Krieges und des forcieren der
Wiederaufrüstung durch die Westmächte. Auf Druck besonders der USA wurden die Initiativen der
sozialischen Staaten und die erste Konferenz europäischer Länder zur Gewährleistung des Friedens
und der Sicherheit in Europa 1954 durch die Westmächte torpediert. Unter der Behauptung und dem
Vorwand durch die Initativen der UdSSR und die Bildung sozialistischer Staaten bestehe eine massive
Bedrohung für die westliche Demokratie, wurden durch die Westmächte der Alleinvertretungsanspruch
der BRD gegenüber Nachkriegsdeutschland in allen Bereichen unterstützt und der Beitritt der BRD in
die NATO mit der Ratifizierung der Pariser - Verträge am 9.Mai 1955 vollzogen. Die Schaffung der
Bundeswehr wurd vorbereitet und am 12.November 1955 beschlossen.Das war kurz umrissen die
militär- politische Lage.Mit der NATO und die Einbeziehung der BRD entstand ein gefährliches
Bedrohungspotential an der Nahtstelle zwischen Imperialismus und Sozialismus für die sozialistischen
Staaten, besonders für die DDR. Am 18.Januar 1956 beschloss die Volkskammer der DDR als Reaktion
auf die Aufstellung der Bundeswehr und den Beitritt der BRD in die NATO das Gesetz über die
Schaffung der Nationalen Volksarmee und des Ministerium für Nationale Verteidigung. Das schloss den
Aufbau von Land-, Luft und Seestreitkräfte mit ein. Gleichzeitig wird der Beschluss über die Einführung
der Uniform für die NVA gefaßt. Der 1. März ist der offizelle Gründungstag der Nationalen Volksarmee
und wird ab 1957 als "Tag der NVA" begangen. Erster Minister für Nationale Verteidigung der DDR war
Generaloberst W. Stoph.Der erste Verband der NVA die 1. mechanisierte Division Potsdam (1.MSD)
wurde am 30.April 1956 mit der Übergabe der Truppenfahne durch den Verteidigungsminister
aufgestellt. Es folgten die Aufstellung weiterer Verbände, gesamt 4 MSD und 2 PD sowie TT/E, die
direkt den beiden Militärbezirken Leipzig und Neubrandenburg unterstanden. Nachdem 7.Oktober 1956
(Gründungstag der DDR 1949) nahmen das Verteidigungsministerium, die Stäbe der Luftstreikräfte, der
Luftverteidigung und der Seestreitkräfte sowie der beiden Militärbezirke ihre Tätigkeit auf. Das
Kommando der Landstreitkräfte wurde später auf Befehl des Ministers am 01.10.1972 geschaffen.
Am 22.Oktober 1956 wurde die Aufstellung der 11.MSD aus dem Bestand der KVP - Bereitschaft Halle
abgeschlossen und auf einem Appell wurde im Auftrag des Ministers für Nationale Verteidigung die
Truppenfahne überreicht.
Die Verleihungsurkunde war vom Ministerpräsidenten der DDR Otto Grotewohl unterzeichnet. Erster
Kommandeur der 11.MSD wurde Oberst Hermann Vogt. Er war seit 1953 Leiter der KVP - Bereitschaft Halle. Unsere Armee entstand und bewährte sich als
Machtorgan der Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten, sicherte die revolutionären Errungenschaften und den sozialistischen Aufbau unseres Staates gegen alle
äußeren Angriffe. Die DDR kann für sich in Anspruch nehmen,dass ihre Streikräfte in den Jahren ihrer Existenz sich an keinerlei kriegerischen Handlungen
beteiligt haben und ihre Soldaten nicht zu Kriegseinsätzen ins Ausland geschickt zu haben. >Die Völker der Welt haben deutsche Armeen ganz anders kennen
gelernt.Die schlimmsten Kriege des letzten Jahrhundert wurden vom deutschen Imperialismus bgonnen,barbarisch geführt und brachten den Völkern
unendloses Leid, Tod, Elend und grenzenlose Zerstörung.
Oberst Gnauk als L-PLA
11.MSD bei JUG 84