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OSL der NVA, Seyfarth, K-NB 11
тревога - тревога
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Folge 24
Am 1.März 2016 begehen wir den 60. Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee.  In Vorbereitung dieses  Höhepunktes wollen wir an dieser Stelle in loser Folge über die Entwicklung der NVA von ihren Anfängen als kasernierte  Volkspolizei hin zu einer gut ausgerüsteten, hervorragend ausgebildeten und stets gefechtsbereiten Koaltionsarmee  berichten. Dabei werden insbesondere Zeitzeugen und verdienstvolle Armeeangehörige mit eigenen Erlebnissen, Eindrücken   und Geschichten zu Wort kommen, deren politisches und militärisches Leben eng mit unserer 11. MSD verbunden war. 
Die Sache mit dem Alarm
Alarm gehört zur Armee fast wie zur Feuerwehr. Das war in der NVA natürlich nicht anders. Man rechnete in der DDR damals, dass in einer politisch angespannten  Situation, denken wir an die Berlin- oder die Kubakrise, zwar aufzuklären sei, wenn die NATO sich ernsthaft auf einen Angriff vorbereitete, dann aber relativ wenig Zeit  wäre, die Kasernen zu verlassen, denn sie gehörten bestimmt zu den ersten Zielen. Und das hieß eben „Alarm“. Die Truppe musste so schnell wie möglich die  Unterkunftsobjekte verlassen und einen Raum beziehen, der weit genug entfernt und auch außerhalb einer größeren Ortschaft lag. Und das mit der gesamten Technik und  den für den Einsatz vorgesehenen Reserven.   Für die Militärangehörigen in den Kasernen bedeutete Alarm erst mal:   - Die Felddienstuniform anziehen - Die persönliche Ausrüstung anlegen (Teil I und Teil II) - Die Waffe aus der Waffenkammer holen - Und ab auf die Fahrzeuge  Das war relativ einfach einzuüben und ging dann auch erstaunlich schnell. In zehn bis fünfzehn Minuten waren die Kompaniebereiche leer. Aber parallel dazu mussten die  außerhalb Wohnenden benachrichtigt und herangeholt werden. Das erforderte schon eine umfangreichere Planung. Dazu mussten geeignete Fahrzeuge festgelegt  werden, diese mussten in den Garagen in der ersten Reihe stehen, damit sie ohne Rangieren ausfahren konnten, und die Kraftfahrer, einschließlich Reservefahrer,  mussten in die Fahrtrouten und selbst die Wohnungsklingeln eingewiesen werden. In der Kaserne, in der ich damals Verantwortung hatte, war dieser Prozess auch  deshalb komplizierter, weil ein Divisionsstab, ein Nachrichtenbataillon und mehrere selbständige Kompanien koordiniert werden mussten. Angehöriger verschiedener  Einheiten, die in einem Hause wohnten, konnten wir schließlich nicht verschiedene Fahrzeuge schicken. Das System musste für die Kaserne zentral organisiert werden.  Jeder Einheitsführer versuchte natürlich, seinen Anteil so gering wie möglich zu halten. Weiterhin gab es zwei Kategorien im Abholsystem. Ein Teil der Leute musste in die  Kaserne gebracht werden, da sie dort noch Aufgaben zu lösen hatten. Sei es, dass sie selbst noch Material einpacken mussten wie Karten, VS-Sachen, technische  Dokumente oder bestimmte Aktivitäten leiten mussten, wie zum Beispiel Küchen- und Werkstattleiter. Andere konnten gleich in den Wechselkonzentrierungsraum gebracht  werden. Die organisatorische Sicherstellung des Alarms war also kompliziert und aufwendig, und es war eine ständige Aufgabe, den jeder Alarmfahrer, der durch dienstlich bedingte Abwesenheit, Urlaub oder Krankheit fehlte, musste ersetzt werden, selbst wenn der Ersatzmann erst noch die Strecke abfahren musste. War ein Alarmfahrzeug  auf Dienstfahrt oder defekt, musste auch hier für Ersatz gesorgt werden, einschließlich der Fahrerfrage. Diese Probleme haben die Führungskräfte permanent belastet,  und ich erinnere mich, dass ich täglich vo den Kompaniechefs, wenn sie sich bei mir abmeldeten, gefordert habe, die Gewährleistung der „Gefechtsbereitschaft“, wie wir  das nannten, zu melden.
Oberstleutnant Waldt und Major Seyfarth im Gespräch nach dem Bataillonsappell und der offiziellen Übergabe der Dienstgeschäfte als Kommandeur