OSL der NVA Roland Seyfarth, K-NB 11
тревога - тревога
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Glücklicherweise wurde die Truppe, nachdem das
System eingespielt war, nur relativ selten durch
höhere Stäbe alarmiert. Und schließlich nahm die
Alarmbereitschaft nur einen ganz geringen Teil
unserer dienstlichen Aufgaben ein. Aber auch aus
heutiger Sicht kann ich sagen, dass wir uns
damals den schwierigen Anforderungen gestellt
haben und sie auch bewältigen konnten.
Folge 24
Am 1.März 2016 begehen wir den 60. Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee. In Vorbereitung dieses
Höhepunktes wollen wir an dieser Stelle in loser Folge über die Entwicklung der NVA von ihren Anfängen als kasernierte
Volkspolizei hin zu einer gut ausgerüsteten, hervorragend ausgebildeten und stets gefechtsbereiten Koaltionsarmee
berichten. Dabei werden insbesondere Zeitzeugen und verdienstvolle Armeeangehörige mit eigenen Erlebnissen, Eindrücken
und Geschichten zu Wort kommen, deren politisches und militärisches Leben eng mit unserer 11. MSD verbunden war.
Die Sache mit dem Alarm
Innerhalb der Kaserne waren ebenfalls noch diverse Handlungen zu koordinieren. Es waren ja umfangreiche
Verladearbeitennötig. Das fängt mit der Verpflegung an. Frischprodukte und Lebensmittel für den täglichen Verzehr
lagerten natürlich in der Küche, mussten aber natürlich mit in den Einsatz. Also brauchten diese Fahrzeuge ihre
Verladeplätze, wo sie andere Fahrzeuge nicht behinderten. Das gleiche gilt für die Werkstätten. Sie mussten natürlich die
Technik, die sie zur Reparatur hatten, mitführen, genauso wie sie ihr Material und ihre Ersatzteile, die sie zur laufenden
Arbeit brauchten, verladen mussten. Das betraf sowohl die Kfz- und die Nachrichtenwerkstatt, als auch die kleineren wie
Schutzausrüstung und Bewaffnung. Viele Materialien für die Stabsarbeit waren natürlich ebenso wie VS-Technik,
Chiffriergeräte, VS-Unterlagen, Kartenmaterial und technische Unterlagen zu verladen. Und alle dafür bestimmte
Fahrzeuge sollten aus dem Kfz-Park geholt und in der Kaserne abgestellt werden, während gleichzeitig alle anderen die
Kaserne schon verließen. Dabei kamen auch die Fahrzeuge mit den Alarmierten aus der Stadt zurück. Ohne saubere
Planung wäre Chaos ausgebrochen. Also erhielt das Fahrzeug, bei dem eine Verladung außerhalb des Kfz-Parks wirklich
notwendig war, seinen Verladeplatz. Das wurde einzeln ausdiskutiert, denn keiner wollte gerne zweimal mit seinen
Unterlagen aus dem Stabsbereich in den Kfz-Park laufen, aber er musste es dann doch einsehen. Um das Kreuzen von
Fahrzeugen zu verhindern wurde auch ein klarer Einbahnverkehr festgelegt.Im Wesentlichen bewährte sich dieses
komplizierte Alarmsystem. Auch die Menschen ordneten sich recht bereitwillig ein. Aber jeder Eingriff konnte erhebliche
Probleme schaffen. Einmal hatten es alle eilig, viele wurden nervös, manchmal waren alle gerade aus dem Schlaf
gerissen. Wenn jetzt ein Fahrzeug im Wege stand, welches im Alarmplan gar nicht vorgesehen war, weil am Abend zuvor
noch ein Gerät aus der Reparatur noch ausprobiert werden sollte, dann stauten sich dahinter die, die eigentlich dorthin
gehörten, kann man sich das Geschimpfe vorstellen. Und das natürlich jedes Mal irgend etwas schief ging, lag in der Natur
eines solch komplizierten Vorgangs. Aber irgendwie regelte es sich dann doch ein.
OSL Seyfarth in der Franzigmark bei der
Abnahme einer Komplexübung
OSL Seyfarth 1975 in der Schulungsgruppe
des Chefs Nachrichten der LASK
OSL Seyfarth bei „Waffenbrüderschaft 70“ als StKNT
Oberstleutnant Roland Seyfarth
Kommandeur 1977 – 1984
Letzter Dienstgrad:
Oberstleutnant der NVA