Als Mot. Schütze der 11. MSD im Dienst
der Luftverteidigung
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NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Folge 27
Am 1.März 2016 begehen wir den 60. Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee. In Vorbereitung dieses
Höhepunktes wollen wir an dieser Stelle in loser Folge über die Entwicklung der NVA von ihren Anfängen als kasernierte
Volkspolizei hin zu einer gut ausgerüsteten, hervorragend ausgebildeten und stets gefechtsbereiten Koaltionsarmee
berichten. Dabei werden insbesondere Zeitzeugen und verdienstvolle Armeeangehörige mit eigenen Erlebnissen, Eindrücken
und Geschichten zu Wort kommen, deren politisches und militärisches Leben eng mit unserer 11. MSD verbunden war.
Als die Flugzeuge der ägyptische Luftwaffe im Sinaiikrieg 1967, auf den Flugplätzen in Reih und
Glied stehend, am Boden zerstört wurde, mussten die Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages
mit Sofortmaßnahmen handeln. Es galt, auf allen NVA-Flugplätzen, die am Boden stehenden
Flugzeuge aller Art, dezentralisiert, in Splitterboxen unterzubringen und Flugplatzbatterien zur
Luftabwehr aufzustellen. Vom 15.August bis zum Monat Dezember 1967, waren Kräfte der 11.MSD
im Bereich der 1.Luftverteidigungsdivision (1.LVD) COTTBUS im Einsatz. So wurden eingesetzt:
Angehörige de MSR-16 im JG-8 (Marxwalde), Angehörige des MSR 18 im JG 7 (Drewitz), sowie 3
MSB und Teile der Pionierkompanie vom MSR-17 im JG-3 (Preschen). Nachdem die 3 MSB und die
Fla-MG-Batterie ihre Zeltlager aufgebaut hatten, stellten wir am 15.08.1967 die Arbeitsbereitschaft
her. Das Gleiche geschah auch auf den anderen 2 Flugplätzen. Danach begannen überall die
gleichen Arbeiten: Auf- und Ausbau von Splitterboxen für die MIG 21. Da ich nur die Anlagen und
Aufgaben auf dem Flugplatz PRESCHEN kannte, (über die zwei anderen Flugplätze gibt es keine
Angaben), kann ich auch nur darüber berichten. Das MSR-17 hatte die große Aufgabe, 40
Splitterboxen zu bauen. Eine Stellfläche für eine MIG 21 wurde U-förmig angelegt und betrug 20x8
Meter.
Mig 21 in der
Splitterbox zur
Wartung nach dem
Einsatz
Tarnnetze zur Sichttarnung gegen Luftaufklärung
Darum musste noch ein Sandwall von 4 m Höhe aufgeschichtet
und mit Grasnarbe bedeckt werden. An der Rückwand wurde
für den Boxenstart als Strahlabweiser eine Betonplatte
angebracht. Über die gesamte Splitterbox wurden dann noch
Tarnnetze gespannt. Die Schachtarbeiten mussten per Hand
ausgeführt werden. Zum Transport Tausender Tonnen Erde,
Sand und Grasnarbe standen wenige LKW G5 zur Verfügung,
die auch mit Hand be - und entladen werden mussten.
Insgesamt sehr schwere körperliche Arbeiten. Die Fla-MG-
Batterie des MSR-17, die ich damals als Batterie-Chef und
Major befehligte, verlegte ab Kaserne voll aufmunitioniert und
wurde in voller Feuerbereitschaft dem Flieger-technischen
Bataillon 3 unterstellt.
von Oberstleutnant a. D. Horst Ebert
Unser Autor, Horst Ebert,
hier 1983 bei der Kontrolle der
Gefechtsausbildung
Biografisches zu Horst Ebert
Anlässlich des IV. Parlamentes der FDJ Pfingsten 1952 übernahm der
Jugendverband mit Verbandsauftrag die Patenschaft über die KVP.
Dies war zugleich auch fürmich der Beginn meines Dienstes in
unseren Streitkräften.
Juni 1952
Dienstantritt in der Bereitschaft BURG
Januar 1953
Abschluss Kommandoschule, dabei im A Kommando
Ausbildung zum SMG-Gruppenführer.
Februar 1953
Abschluß und Beförderung zum Uffz.
07.10.52
erste Beförderung vom VP-Anwärter zum Soldaten.
August 1953
Beendigung Arbeit als Gruppenführer
01.09.53
Offz.-Anwärter/Schüler der Infanterieschule
Naumburg/Plauen, Ausbildung zum Fla-MG-Zugführer,
07.10.56
Ernennung zum 1. Offz.Dienstgrad,
01.11.56
Versetzung in das MSR-17 als Fla-MF-Zugführer
1960 -68
BC der Batterie.
1968
BC der FüBttr.CTLA-11.
1972-1978
operativer Offizier beim CTLA, Mit der Aufgabe die
RFE der 11.MSD.
1972
Lehrgänge an der OHS für die zu erfüllenden
Aufgaben.
1978-1987
Leiter Truppenluftabwehr MSR-17-(musste etwas für
die Rente tun, Hatte BC-Gehalt)
Durch den Dienst in meiner Waffengattung war ich durschnittlich im
Jahr 22 Wochen nicht im Standort. Ich habe 57 Schießdurchgänge
absolviert. Das waren immer 3 Wochen Vorbereitung in Feldlagern
und drei Wochen auf den Flakschießplätzen. Dazu kamen die TÜ von
MSB-MSD, Kommndostabsübungen und Manöver der WV-Staaten,
aber auch Arbeitseinsätze in Industrie und Landwirtschaft
Unser Autor, Horst Ebert,
hier 1953 als junger Unteroffizier
Unser Autor, Horst Ebert,
hier 1963 als Batteriechef