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Folge 51
Am 1.März 2016 begehen wir den 60. Jahrestag der Gründung der Nationalen Volksarmee.  In Vorbereitung dieses  Höhepunktes wollen wir an dieser Stelle in loser Folge über die Entwicklung der NVA von ihren Anfängen als kasernierte  Volkspolizei hin zu einer gut ausgerüsteten, hervorragend ausgebildeten und stets gefechtsbereiten Koaltionsarmee  berichten. Dabei werden insbesondere Zeitzeugen und verdienstvolle Armeeangehörige mit eigenen Erlebnissen, Eindrücken  und Geschichten zu Wort kommen, deren politisches und militärisches Leben eng mit unserer 11. MSD verbunden war. 
Jürgen Hartmann, Oberst a.D..        
  Es war schon eine grosse Ehre aus damaliger und auch aus heutiger Sicht, den hoechsten Orden , den  unser Staat zu verleihen hatte, stellvertretend fuer die Armeeangehoerigen und Zivilbeschaftigten  unseres Regimentes, des MSR - 16, Truppenteil " Robert Uhrig" und darueber hinaus fuer unsere 11.  MSD entgegennehmen zu duerfen. Kann schon sein, dass dies etwas pathetisch klingt,  war und ist aber  meine Meinung. Natuerlich erinnere ich mich gern daran. Aber eben bitte aus meiner Perspektive, der  eines Regimentskommadeurs. Der Tag der Entgegennahme der Auszeichnung fuer unsere Division, war  eingeordnet in eine Reihe von Massnahmen, die schon recht straff organisiert waren und vernuenftig  durchgefuehrt werden mussten. Eigentlich reihte sich Hoehepunkt an Hoehepunkt. So hatten wir bis zum  20.02.1986, 18.00 FGE mit dem II.MSB / MSR - 16, Kdr. Major Hartleib. (FGE war Festigung der  Geschlossenheit) in Vorbereitung der Bataillionsuebung mit Gefechtsschiessen. Diese Vorbereitung zu  leiten, war meine Aufgabe als Kommandeur des MSR - 16. Und wir alle in unserer Division waren dazu  erzogen worden, Verantwortung wahrzunehmen und nicht nur darueber zu reden. Das kann eigentlich  auch nicht anders sein - denke ich. Also bin ich am 20.02.86, 18.00 von Nochten aus nach Halle  gefahren. (Kann sein, ich hab im Wohnheim in Lettin uebernachtet, weiss ich aber nicht mehr / Freundin  in Halle oder sonstwo hatte ich Keine) Die entsprechenden Anzugsordnungen waren vorbereitet. Die  Felddienstuniform wurde gegen die andere, etwas festlichere Uniform, gewechselt. Abfahrt von Halle  nach Berlin zum Staatsrat am 21.02.1986, 03.00, um die Auszeichnung mit dem Karl Marx Orden in  
E.Krenz gratuliert Oberst Gnauck, Oberst Anders und Osl Hartmann (von links nach recht).
Empfang zu nehmen. Gemeinsam mit Oberst Olivier Anders, dem damaligen StKSC der 11.MSD und Oberst Guenter Gnauck, dem LPLA fuhren wir nach Berlin.  Der Kommandeur der Division zu diesem Zeitpunkt war Oberst Klaus Wiegand. Genau an diesem Tag und fast zur gleichen Uhrzeit wurde er vom  Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker zum General ernannt. Deshalb konnte er nicht persoenlich an der Auszeichnung mit dem Karl Marx Orden teilnehmen.  Es war ein sehr schoenes und nachhaltiges Erlebnis. Soetwas vergisst man nicht, wenn man wie wir, mit Engagement, Wissen, Koennen, Kraft, Zeitaufwand,  Zuverlaessigkeit, Ehrlichkeit, Bescheidenheit und im Bestreben, die Aufgaben zu erfuellen, dies auch getan hat. Am 22.02.1986, 05.00 war ich wieder in Nochten  und es begann am 23.02.1986, 06.00 die Taktische Uebung mit GS durch das II.MSB. Nach 2 Tagen, am 25.02.1986 stand das Ergenis fest. Note 1 !!!  Am 26.02.1986, 10.00 uebergab dann der Chef der LaSK, GO Stechbarth, den Karl Marx Orden feierlich an die 11. MSD und heftete die Fahnenschleife an die  Truppenfahne der Division. Auch hier waren alle Fuehrungen der Truppenteile und Einheiten anwesend. Am Nachmiitag dieses Tages weihten wir im MSR - 16  unser neu gestaltetes Traditionszimmer ein. Hier hatte sich Major Gerd Ponndorf ein Denkmal gesetzt. Am 27.02.1986 hatten wir Charlotte Uhrig und alle  frueheren Kommandeure des MSR - 16 zu Gast im Regiment. Unser Regimentsabend war genau am 01.Maerz 1986 in unserem Club Grosser Saal in Bad  Frankenhausen. Am 02.März 1986 setzten wir unseren Dienst fort. Natuerlich bin ich auch stolz darauf, dass ich DAS erleben durfte. Ich war immer, na ja, meist  gern Offizier unserer Nationalen Volksarmee und Angehoeriger unserer Division. Sicherlich gibt es eine Dialektik zwischen schweren - damit schoenen  Aufgaben. Mir faellt bei solchen Betrachtungen ein Spruch von einem Hr. Macae ein: das hoechste Glueck, oh Menschenkind , oh glaube doch mitnichten, dass  es erfuellte Wuensche sind, es sind  - erfuellte Pflichten." So haben wir ja unseren Dienst gesehen und so haben wir unsere Aufgaben erfuellt.  Und ich hab, auch in den Zeiten nach der Wende in der DDR sehr oft mich gedanklich und in persoenlichen Gespraechen bei den Menschen bedankt, die auch  mich ausgebildet, geformt und erzogen haben. Wie GO Stechbarth, GL Graetz, GM Anders, GM Wiegand, GM Zeh, Oberst Dr. Boehme und viele Menschen in  den Einheiten und Truppenteilen wie AB - 11 und MSR - 16, die mit mir gemeinsam auf ihrer jeweiligen Position gedient haben.