NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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Unsere Division
Zeitzeugen und Zeitgeschichte Aus den Lebenserinnerungen von Oberstleutnant a. D. Harry Lau
Diese Maßnahmen hinterließen Wirkung bei den deutschen Soldaten. Sein Wirken so Harry Lau selbst, führte in seiner Zeit als Divisionshelfer dazu, dass sich ca. 45 deutsche Soldaten freiwillig in Gefangenschaft begaben. Und natürlich waren es sicherlich mehr die mit den Flugblättern und „Passierscheinen“ die Frontlinie überschritten und in Gefangenschaft gingen. Im November 1944 wurde er als Divisionshelfer zum Stab der 1. Baltischen Front befohlen mit der Aufgabe eine Frontantifaschule aufzubauen und darin mitzuwirken. (siehe Faksimile Ausweis-Foto)
Dort, auf der Schule wurde er erstmalig mit den Klassikern Marx, Engels und Lenin vertraut, verstand die Beweggründe deutscher und internationaler Antifaschisten und Kommunisten deutlicher. Er hatte Respekt vor den Theorien
des M/L und wollte manchmal vor dem Kapital „kapitulieren“. Auch während dieser Schulzeit erfolgten operative Einsätze, insbesondere ab November 1944 mit der fahrbaren UKW-Sendestation, dem Sender „Baltikum“. Harry Lau begann dann nach seinen Worten die Sendungen zumeist damit: „Achtung, Achtung Kameraden Landsleute! Es spricht zu Euch Unteroffizier Harry Lau vom Feldausbildungsregiment 640 388. Infanteriedivision, 10. Kompanie; Beauftragter des NKFD in diesem Frontabschnitt…“ (siehe auch Rundfunksendetermine-Foto)Und es erfolgten gefahrvolle Einsätze im Rahmen einer „Spezialgruppe“ als Zugführer im „Kurlandkessel“, um im Hinterland der deutschen Front illegal arbeitende Gruppen des NKFD aufzubauen, gegnerische Kräfte aufzuklären, um letztlich Menschenleben auf beiden Seiten der Front zu schonen. Einer dieser Einsätze begann am 22. Dezember 1944 der zum 31.12. 1944 erfolgreich beendet werden konnte. Hierzu wurde eine Verpflichtung abgegeben, mit folgenden Wortlaut: „Wir unterzeichneten, ehemalige Angehörige der 30., 32., 172. ID und der 388. Feldausbildungsdivision, sind in den 4 Wochen, die wir vom Oberleutnant Rentzsch geführten Frontschule des Nationalkomitees „Fries Deutschland“ angehören, zu der festen Erkenntnis gekommen, dass Hitler der Verbrecher und Feind der ganzen deutschen Nation ist. Aus dieser Erkenntnis heraus haben wir den festen Entschluss gefasst, den Kampf gegen Hitler mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, aufzunehmen. Wir sind bereit, in die deutsche Wehrmacht zurückzukehren. Vor Beginn unserer aktiven Arbeit bitten wir den Präsidenten des Nationalkomitees „Freies Deutschland“ um Aufnahme in die Reihen dieser Freiheitsbewegung.“ den 22.XII.1944 und unterzeichnet von den Kameraden; darunter Harry Lau.(siehe Faksimile-Foto)