NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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Unsere Division
Erinnerungen und Gedanken Ein Stabsoffizier unseres Divisionsstabes berichtet (Teil 2)
Mit gemischten Gefühlen trat ich Mitte August 1969, inzwischen zum Oberstleutnant befördert, die Reise nach Leningrad, dem heutigen St. Petersburg, an.[…] Zunächst ging es mit einem NVA- Fahrzeug zum Flughafen Berlin- Schönefeld und eine Maschine der Interflug brachte unsere Gruppe (10 Offiziere) nach Moskau. Der Weiterflug nach Leningrad erfolgte vom Inlandsflughafen Scheremedjewo mit einer Linienmaschine der Aeroflott. […] Ein Bus brachte uns schließlich in das Wohnheim in der Paradnaja Ulitza. Das Wohnheim gehörte zu der Militärakademie auf dem Suworowski- Prospekt und befand sich in unmittelbarere Nähe zum Newski- Prospekt, der Flaniermeile Leningrads. […] Bis zum Studienbeginn am 1. September verblieb noch etwas Freizeit. Diese nutzte ich um mich mit Land und Leuten vertraut zu machen. St. Petersburg ist eine freundliche Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und breiten Straßen. Die Stadt wird öfters auch , aufgrund ihrer vielen Kanäle, als „Venedig des Nordens“ bezeichnet und
ist wegen ihrer Sommernächte weltbekannt. Die grandiosen Bauwerke der Stadt stehen auf Hunderttausenden von Pfeilern. […] Am 1. September 1969 begann dann das Studium mit Vorlesungen und Seminaren. Zuvor hatten wir alle jedoch noch eine Aufnahmeprüfung zu bestehen. Ich belegte die Fächer Höhere Mathematik, Verstärker- und Impulstechnik, Schwingungserzeugung, Datenverarbeitung, Organisation von Nachrichtenverbindungen und Geschichte der KPdSU. Da alle Unterrichte in russischer Sprache abliefen, erhielt unsere Klasse noch zusätzlich Sprachunterricht. […] Nach den Lehrveranstaltungen an der Akademie war Zeit für eine kurze Erholungspause und dann wurde weiter gelernt bis 23 Uhr. Den Samstagnachmittag nutzten wir gemeinsam zur Entspannung und Erholung aber sonntags wurde wieder ernsthaft das Selbststudium betrieben, Laboruntersuchungen ausgewertet und darüber Berichte geschrieben.
Liebe Genossinnen und Genossen, heute folgt wieder ein Beitrag aus der autobiographischen Erzählung meines Opi, Friedrich Schulze, Dipl. Ing. und OSL a.D. Thema ist diesmal das Studium an der Militärakademie in Leningrad, heute St. Petersburg, und seine Rückkehr zur 11. MSD in Halle. Viele von Euch werden sich sicher selbst an die Zeit an der Akademie in Rußland erinnern, an das Studium, an die weißen Nächte, an die deutsch- sowjetischen Freundschaften u.v.m. Viel Freude beim Lesen und Erinnern wünscht Manuela Blazejewski.
Bild oben: Friedrich Schulze 1980 Bild unten als offiziershörer 1969