© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale -Regionalgruppe „Hermann Vogt“
Zeitzeugen und Zeitgeschichte
Aus den Lebenserinnerungen des Oberstleutnant a. D. Harry Lau,
Dessen
Argumente
fielen
bei
Harry
Lau
auf
fruchtbaren
Boden,
den
es
waren,
zutiefst
menschliche
Argumente,
die
da
waren,
eigenes
Überleben,
Kampf
gegen
Krieg
und
seine
Verursacher,
also
gegen
Hitler
und
seine
faschistischen
Handlanger,
Kampf
für
ein
neues,
friedliches
Deutschland.
Letztlich
reifte
der
Entschluss
und
er
wurde
selbst
Mitglied
in
der
Frontorganisation
„
Freies
Deutschland“,
das
bereits
seit
Juni
1943
existierte.
In
dieser
Organisation
waren
deutsche
Kommunisten,
kriegsgefangene
Soldaten,
Unteroffiziere
und
Offiziere
und
Generäle
der
deutschen
Wehrmacht,
kurzum
Kriegsgegner
und
antifaschistisch
eingestellte
Angehörige
des
Deutschen
Volkes
aus
den
unterschiedlichsten
Bevölkerungsschichten
vereint.
Nach
seiner
Entscheidung
wurde
er
zu
Agitationszwecken
an
der
Front
eingesetzt.
Das
waren
sowohl
persönliche
Kontaktgespräche
als
auch
Einsätze
an
der
Front
und
im
Hinterland,
um
Soldaten
zur
freiwilligen
Gefangenschaft
bzw.
zur
Desertation
zu
bewegen.
Niemand
kann
es
nachempfinden,
so
Genosse
Harry
Lau
selbst,
welche
Emotionen
einem
beim
ersten
Einsatz
hinter
den
deutschen
Frontlinien
bewegen.
Vom
ersten
Schritt
an
wusste
man,
denn
man
ging
unbewaffnet:
„Wenn
Du
nicht
ganz
vorsichtig
bist,
läufst
du
in
den
Tod.
Die
Losung
„Chutjakov“,
die
uns
bei
der
Rückkehr
die
sowjetische
Front
öffnete,
war
das
Wertvollste für uns, diese Losung ist eine bleibende Erinnerung für mich.“
Seine
damalige
Arbeit
führte
ihn
dann
im
Juni
1944
als
Divisionshelfer
des
Nationalkomitees
Freies
Deutschland
zur
weiteren
Arbeit
in
einen
sowjetischen
Divisionsstab.
Hier
galt
es
Flugblätter
zu
entwerfen,
Einsätze
mit
Grabenlautsprecher
vorzubereiten
und
durchzuführen
und
persönliche
Einsätze
an
der
Front
mit
deutschen
Soldaten.
Er
selbst
führte
solche
Beispiele der Frontarbeit an wie:
•
Wir
gingen
in
das
Niemandsland,
sprachen
mit
deutschen
Soldaten
und
übergaben
Material des NKFD;
•
Wir
gingen
durch
deutsche
Stellungen
ins
tiefe
Hinterland
und
verbreiteten
Zeitungen,
Flugblätter und schickten Briefe an die Truppenkommandeure,
•
Wir
gingen
in
die
deutschen
Stellungen
und
forderten
Soldaten,
Unteroffiziere
und
Offiziere auf, auf die Seite des NKFD überzutreten – Schluss machen mit dem Krieg.
•
Wir
führten
Grabenlautsprechersendungen
im
Kampfabschnitt
der
Division
durch
und
forderten dazu auf, mit dem Krieg Schluss zu machen und
•
Wir
erarbeiteten
Flugblätter
und
sprachen
mit
deutschen
Kriegsgefangenen
(Faksimile-
Foto-Flugblatt)
•
Und
nicht
zuletzt
und
besonders
wertvoll
waren
Briefe
an
die
Angehörigen
in
der
Heimat
von Kriegsgefangenen, auch von uns selbst, die wir über die Feldpost beförderten.