Armee und Tradition in der DDR
notiert von OSL a. D. Gerold Möller
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Als
am
18.
Januar
1956
die
Volkskammer
der
DDR
die
Aufstellung
der
Nationalen
Volksarmee
beschloss,
bestand
der
Klassenauftrag
auch
in
einer
grundlegenden
Abkehr
von
Traditionen
des
kaiserlichen
Heeres
und
der
Wehrmacht.
Militärische
Traditionen
in
der
NVA
sind
und
waren
ein
Teil
der
Traditionen
der
DDR.
Sie
sind
auf
vielfältige
Weise
im
täglichen
Leben
zum
Ausdruck
gekommen.Die
NVA
sah
sich
im
Verbund
mit
den
Traditionen
der
DDR
als
Erbin
und
Fortsetzerin
alles
Progressiven
und
Revolutionären
in
der
deutschen
Militärgeschichte.
Ihre
Traditionslinie
begann
bei
den
sogenannten
Bauernhaufen
im
16.
Jahrhundert,
zu
denen
sich
aufständische
Bauern
zusammenschlossen,
um
gemeinsam
gegen
die
Obrigkeit
zu
kämpfen.
Sie
führte
über
die
preußischen
Militärreformer
und
die
badische
Revolutionsarmee
im
19.
Jahrhundert
zu
den
Kämpfen
der
Arbeiterbewegung
gegen
"Imperialismus,
Militarismus
und
Krieg"
und
den
eigenen
militärischen
Traditionen
im
Sozialismus.
Sie
waren
sichtbar
in
den
Uniformen,
die
sich
an
frühbürgerliche,
revolutionäre
Traditionen
anlehnten,
sie
waren
sicht-
und
hörbar
bei
militärischen
Zeremoniellen,
wie
Zapfenstreich,
Vereidigungen
und
sie
waren
insbesondere
mit
Namen
herausragender
Persönlichkeiten
aus
der
deutschen
Geschichte,
aus
der
internationalen
Bewegung
für
den
Kampf
um
bessere
Lebensverhältnisse
verbunden.Den
Traditionskern
bildeten
die
"revolutionären
Kämpfe
der
Arbeiterklasse"
nach
1918
in
Deutschland
und
der
kommunistische
Widerstand
gegen
das
Nazi-Regime.
Bis
zum
Ende
der
NVA
wurden
knapp
300
Namen
von
Persönlichkeiten
aus
dieser
Traditionslinie
an
Kasernen,
Truppenteile,
Einheiten
und
Einrichtungen
sowie
an
Schiffe
und
Boote
der
NVA
verliehen.
Deshalb
trugen
Einheiten,
Truppenteile,
Schiffe
und
Einrichtungen
sowie
Kasernen
Namen
z.B.
solcher
Persönlichkeiten
wie
Thomas
Müntzer,
Karl
Marx,
Friedrich
Engels,
Karl
Liebknecht,
Albin
Köbis
und
Theodor
Körner,
wie
Scharnhorst
und
Gneisenau,
wie
Klement
Gottwald,
wie
Bernard
und
Wilhelm
Koenen,
Fritz
Weineck,
Otto
Brosowski,
Magnus
Poser,
Edwin
Hoernle,
Albert
Funk,
Willi
Gall,
Otto
Schlag,
Georg
Stöber,
Robert
Uhrig
und
Otto
Buchwitz.
Die
hier
abgebildete
Broschüre
des
Militärbezirk
III
von
1988
über
unsere
revolutionären
Vorbilder
ist
nicht
nur
ein
Nachschlagewerk,
sondern
in
erster
Linie
Anregung
den Lebensinhalten der hier erfassten Persönlichkeiten nachzugehen.
Lt.
Befehl
Nr.
48/90
vom
21.09.1990
des
Ministers
für
Abrüstung
und
Verteidigung
der
DDR,
Eppelmann,
war
zum
02.Oktober
1990
alle
Symbolik,
die
in
der
NVA
für
Traditionen
stand
zu
entfernen
und
die
Sachzeugnisse
an
das
„Armee
Museum“
Dresden
zu
übergeben.
Um
den
„Verzicht“
auf
alle
progressiven
Traditionen
komplett
zu
machen
gehörten
dazu
auch
die
Entfernung
der
Traditionsnamen,
einschl.
der
Kasernennamen.
Deshalb
soll
es
im
65.
Jahr
der
Gründung
der
NVA
Ehre
und
Verpflichtung
sein,
zu
erinnern
und
zu
bewahren.
An
dieser
Stelle
werden
in
der
Folgezeit zu Ehren des 65. Jahrestages der Gründung der NVA weitere Namensträger der 11. MSD gewürdigt werden.