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Das „Nationalkomitee Freies Deutschland“
Die
Expansion
der
deutschen
Fronten
in
allen
Himmelsrichtungen,
ihre
äußersten
Punkte,
ob
im
norwegischen
Narvik,
am
Nordrand
der
Sahara
oder
an
den
westlichen
Grenzen
Asiens
brachten
solange
keine
nach-denkenswerten
Initiativen
zum
Sturz
des
Hitlerregimes
auf,
bis
sich
mit
der
ersten
deutschen
Niederlage
vor
Moskau
im
Winter
1941,
der
Vernichtung
der
6.
Armee
an
der
Wolga
bei
Stalingrad
1942,
der
Landung
der
Amerikaner
in
Nordwestafrika
im
Herbst
1942,
mit
dem
Ende
des
deutschen
Afrikakorps
vom
Frühjahr
1943
und
dem
unaufhaltsamen
Vormarsch
der
Roten
Armee
seit
der
Sommeroffensive
1943
die
Gedanken
an
eine
Niederlage,
eine
furchtbare
Niederlage
im
deutschen
Volk
und
bei
den
deutschen
Soldaten
häuften.
Die
Siege,
vor
allem
der
Roten
Armee,
hatten
zu
einer
tiefen
Krise
im
faschistischen
System
geführt.
Die
progressiven
Kräfte
des
deutschen
Volkes
begannen
die
Lage
real
zu
beurteilen
und
sich
über
die
Zukunft
des
Landes
Gedanken
zu
machen.
Das
betraf
auch
und
im
besonderen
Maße
die
Kriegsgefangenen,
die
sich
sowohl
um
die
Familien,
um
das
Land
und
ihre
eigene
Zukunft
Gedanken
machten,
und
deren
Anzahl
wuchs.
Nach
mühevoller
antifaschistischer
Arbeit
unter
den
Kriegsgefangenen
wuchs
die
Zahl
derjenigen
die
sich
vom
Faschismus
abwandten
und
sich
der
nationalen
Frage,
dem
Bestand
Deutschlands
zuwandten.
Mutig
sich
den
Ewiggestrigen,
den
unbelehrbaren
Faschisten
entgegenzustemmen,
war
die
Zeit
dann
reif.
Am
12.
und
13.
Juli
1943
waren
im
Klubraum
des
Stadtsowjets
von
Krasnogorsk
bei
Moskau
etwa
300
Delegierte
aus
Kriegsgefangenenlagern
versammelt,
die
alle
Klassen
und
Schichten
des
deutschen
Volkes
repräsentierten.
Erich
Weinert,
Kommunist
und
Schriftsteller
hielt
das
Hauptreferat.
In
der
Diskussion
ergriffen
21
Delegierte
das
Wort.
Am
zweiten
Beratungstag
gegen
17.00
Uhr
stand
fest,
es
wird ein Nationalkomitee „Freies Deutschland“ gewählt, in das 38 Personen gewählt wurden.
Präsident
wurde
Erich
Weinert,
zu
Vizepräsidenten
wurden
Major
Karl
Hetz
und
der
Urenkel
des
Fürsten
Bismarck,
Jagdflieger
Leutnant
Heinrich
Graf
von
Einsiedel
(abgeschossen
am
30.08.1942
bei
Stalingrad)
gewählt.
Der
Urenkel,
der
sich
noch
im
Juli
1941
eine
Kolonialisierung
Russlands
vorstellen
konnte,
und
in
seinem
„Tagebuch
der
Versuchung
„meinte
„
…Warum
nicht
in
Rußland
leben?
Ich
möchte
gern
an
der
Schwarzmeerküste
Fliegerhorstkommandant
sein,
in
der
Nähe
ein
großes
Gut
bewirtschaften,
und
dann
sollen
die
russischen Leibeigenen sehen...!“
Von
der
sowjetischen
Regierung
wurde
das
NKFD
aktiv
unterstützt;
es
hatte
in
der
Folgezeit
eine
eigene
Rundfunkstation
deren
Sendungen
mit
den
Worten
begannen
„Deutschland
muss
leben,
deshalb
muss
Hitler
fallen“
,
die
Zeitung
„Freies
Deutschland“
für
die
Kriegsgefangenen
und
für
die
Front
und
die
Möglichkeit
der
Entsendung
von
Vertretern
der
Bewegung
an
die
Front
als
Frontbevollmächtigte.
Hier
wurden
Grundlagen
späterer
Waffenbrüderschaft
mit
den
Kämpfern
der
Roten
Armee geschaffen.
Die
Bewegung
strahlte
auch
auf
andere
von
den
Nazis
besetzte Gebiete und Staaten aus.
Erarbeitet von Oberstleutnant a. D. Gerold Möller
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale