© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Erik Neutsch
In Halle und der DDR bekannter Zeitzeuge und hier arbeitender Schriftsteller
vor
allem
durch
den
Schauspieler
Manfred
Krug
in
„Spur
der
Steine“
und
durch
den
Romanzyklus
„Der
Friede im Osten“
geb.
21.
Juni
1931
in
Schönebeck/Elbe,
gest.
20.08.2013
in
Halle.
Erik
Neutsch
studierte
von
1950
bis
1953
an
der
Universität
Leipzig,
schloss
als
Diplom-Journalist
ab
und
arbeitete
anschließend
als
Kultur-
und
Wirtschaftsredakteur
bei
der
Bezirkszeitung
"Freiheit"
in
Halle
von
1953
bis
1960.
Anfang
der
60er
Jahre
erschienen
erste
Erzählungen
(Bitterfelder
Geschichten),
1964
dann
der
Roman
"Spur
der
Steine",
der
moralische
Maßstäbe
für
das
solidarische
Zusammenleben
in
einer
sozialistischen
Gesellschaft
setzte.
Bemerkenswert
auch
die
Novelle
„Zwei
leere
Stühle“,
wo
er
erzieherische
und
gesellschaftliche
Probleme
verdeutlicht
sowie
„Auf
der
Suche
nach
Gatt“,
ein
Buch,
voller
äußerer
und
innerer
Dramatik
des
Haupthelden
zur
Selbstverwirklichung
im
Sozialismus.
Neutsch
erhielt
zwei
Mal
den
Nationalpreis
für
Kunst
und
Literatur,
den
Heinrich-Mann-Preis
der
Akademie
der
Künste
sowie
den
Literaturpreis
des
Freien
Deutschen
Gewerkschaftsbundes
und
weitere
Ehrungen.
Von
1974
bis
1990
war
er
Mitglied
der
Akademie
der
Künste
der
DDR,
ab
1990
Mitglied
des
Verbandes
deutscher
Schriftsteller.
Bedeutsam
sein
eigentlich
auf
6
Bücher
angelegtes
Vorhaben,
„Der
Frieden
im
Osten“,
ein
Entwicklungsroman
eng
verknüpft
mit
der
Geschichte
der
DDR,
von
dem
er
dann
5
Bücher
fertigstellte.
Bedeutsam
für
alle
Angehörigen
der
NVA,
besonders
derer
in
unserer
11.
MSD
das
vierte
Buch
„Nahe
der
Grenze“.
Der
Inhalt
spiegelt
die
Ereignisse
im
Jahr
1968,
besonders
die
Augusttage
wider
und
wird
zum
anschaulichen
Bild
für
innere
und
äußere
Vorgänge
rund
um
die
Handlungen
der
Warschauer
Vertragsstaaten
zu
den
Vorgängen
in
der
ČSSR.
Da
die
11.
MSD
der
NVA
hier
aktiv
im
Koalitionsbestand
eingesetzt
war,
nahm
sich
Erik
Neutsch
dieser
Problematik
sehr
direkt
an.
Er
absolvierte
zu
Beginn
der
70er
Jahre
einen
Reservistenlehrgang
und
diente
dazu
im
I.
MSB/MSR-17.
Dort
hat
er
Gespräche
mit
Soldaten,
Unteroffizieren
und
Offizieren
des
TT
„Fritz
Weineck“
geführt
und
damit
einen
umfangreichen
Einblick
in
den
soldatischen
Alltag
und
in
die
damalige
1968er
militär-politische
Lage
erhalten.
Der
Inhalt
hat
anschaulich
die
damaligen
Ereignisse
dargestellt.
Nach
der
Volkskammersitzung
1990
über
die
Mitverantwortung
der
DDR
hat
er
sich
von
Teilen
des
militär-politischen
Inhaltes
des
4.
Buch
seines
Romanzyklus,
„Der
Friede
im
Osten“
distanziert,
obwohl
aus
meiner
Sicht
die
Darstellung
der
Situationen,
der
Handlungen
und
der
damit
verknüpften
handelnden
Personen
sehr
realistisch
dargestellt
wurden.
Prinzipiell
stand
er
zum
Buch,
wie
auch
zu
allen
anderen
Veröffentlichungen
seines
schriftstellerischen
Lebens
und
erklärte
im
Vorwort
zu
seinem
5.
Band
„Letztes
Buch“:
„I
n
der
Literatur
säuberten
sie
Lager
und
Regale
von
der
Konterbande,
wie
Heinrich
Heine
es
nannte,
und
entsorgten
so
die
in
diesem
Sinne
nur
irgendwie
verdächtigen
Romane,
Erzählungen,
Dramen
und
Gedichte.
Wie
anderen
von
mir,
ausgenommen
„Spur
der
Steine“,
geschah
gleiches
mit
dem
„Frieden
im
Osten“.
Doch
nicht
genug
damit,
die
Hatz
erreichte
auch
seinen
Verfasser,
indem
ihm
unterstellt
wurde,
er
trage
sich
nach
seiner
Ankündigung,
das
vierte
Buch
des
Zyklus
überarbeiten
zu
wollen,
mit
der
Absicht,
sich
von
seinen
Werken
insgesamt
zu
trennen.
Nicht
einen
einzigen
Gedanken
habe
ich
jemals
daran
verschwendet.
Denn
meine
Bücher,
sollten sie auch vor Irrtümern nicht gefeit sein, betrachte ich als meine, …“
Erik Neutsch gehört zu den Großen der „Ost“- deutschen Literatur!
Eine Würdigung durch Oberstleutnant a. D. Gerold Möller
[der
die
Ereignisse
im
Sommer
1968
als
Offiziersschüler
im
3.
Ausbildungsjahr
(als
Praktikant/Zugführer
des
Granatwerferzuges
im
II.MSB/MSR-17)
miterlebte
und
als
junger
Offizier
im
MSR-17
den
schon
bekannten
Schriftsteller und Reservisten Erik Neutsch persönlich kennenlernte.]