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Zweierlei Maß beim Gedenken Die Bundesregierung plant keine Gedenkveranstaltung anlässlich des 80. Jahrestages des Überfalls auf die Sowjetunion
Nachdem die Kanzlerin, Angela Merkel am 5.Mai in Den Haag sehr emotionale Worte anlässlich des 76. Jahrestages der Befreiung der Niederlande fand, sollte man annehmen, dass ein solches Ereignis wie der 80. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion mindestens ähnliche Beachtung finden würde. Doch weit gefehlt. Obwohl der 22.Juni genügend Anlass gäbe, an das düsterste Kapitel im Verlauf des deutschen vernichtungsfeldzuges in Osteuropa zu erinnern. Schließlich starben dabei rund 27 Millionen Menschen, das „Unternehmen Barbarossa“ hinterlies z.B. 1 Million verhungerte Leningrader und sah die gezielte massentötung der sowjetischen Bevölkerung vor. Doch alles kein Grund für eine staatliche Gedenkveranstaltung der Bundesregierung. Dies erfuhr die Frankion „Die Linke“ aus Regierungskreisen.
Auch sei keinerlei Teilnahme von Regierungsvertretern an entsprechenden Veranstaltungen im Ausland geplant! „Die Regierung offenbart hier eine gefährliche geschichtsvergessenheit. Die Hinterbliebenen müssen so weiter auf ein echtes Zeichen der Versöhnung warten. sagt Sevim Dağdelen, Vizechefin der Linksfraktion im Bundestag und mahnt, , „Der Jahrestag des Überfalls sollte Anlass sein für eine neue Friedens- und Entspannungspolitik gegenüber Russland und eine Ende der Konfrontation“
Lediglich Bundespräsident Steinmeier erinnerte an die 27 Millionen sowjetischen Todesopfer im Zweiten Weltkrieg, darunter 14 Millionen Zivilisten. Niemand habe mehr Opfer zu beklagen gehabt als die Völker der damaligen Sowjetunion. "Der Krieg bleibt spürbar wie eine Narbe, über die man mit den Fingern streicht", sagte der Bundespräsident. "Doch tun wir Deutsche das? Schauen wir überhaupt dort hin, in den viel zu unbekannten Osten unseres Kontinents?" Mit der Rede eröffnete Steinmeier am 19.06.2021 eine Ausstellung über das Schicksal der 5,7 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen, die im Außenbereich des Deutsch-Russischen Museums gezeigt wird. Viele dieser Gefangenen kamen um durch Zwangsarbeit, Hunger oder Erschießungen.
Es ist ein gutes Signal, dass die Fraktion Die Linke im Bundestag für den 21.06.2021 18:00 eine Gedenkveranstaltung geplant hat. Sie schreibt dazu auf ihrer Homepage „DIE LINKE. im Bundestag bekennt sich zur historischen Verantwortung Deutschlands für den verbrecherischen Überfall vor 80 Jahren mit seinen grausamen Folgen und verneigt sich in
Demut vor den Opfern und ihren Angehörigen. Ihrer gilt es angemessen und in die Zukunft weisend zu gedenken. Gute Beziehungen und Freundschaft mit Russland, wie mit allen anderen ehemaligen Sowjetrepubliken, müssten lange schon erklärtes Ziel deutscher Politik sein. Die Veranstaltung wird live auf https://youtu.be/suQRW51Ohvg und facebook.com/linksfraktion zweisprachig deutsch und russisch gestreamt.
erinnert von Thomas Engelhardt, Major der NVA