Kaum zu glauben, nicht alles wurde in der DDR vom „Politbüro“ befohlen und:
es war nicht alles schlecht!
Und
so
war
es
der
Verkehrspsychologe
Karl
Peglau,
der
am
13.
Oktober
1961
beim
Verkehrsministerium
der
DDR
den
Vorschlag
einreichte,
dass
jede
Verkehrsteilnehmergruppe
eine
eigene
Ampel
bekommen
solle.
Er
entwickelte
besondere
Zeichen
für
Fußgängerampeln,
die
das
Sinnbild
eines
stehenden
bzw.
gehenden
Fußgängers
zeigen.
Und
sogar
psychlogische
Aspekte
spielten
eine Rolle, das doch lustig anzusehende Männchen mit Hut sollte sympathisch und somit verhaltensrelevant sein.
Natürlich spielten auch Aspekte des Klassenkampfes eine Rolle (vor 60 Jahren). Und so bewegte sich das
Männchen nach links, ein ideologisch bedingter Kurswechsel. Kaum zu glauben, woran die Genossen alles
dachten. Aus heutiger Sicht schon damals die Rettung der Figur. Man stelle sich das heute vor: ein Grüner,
der nach rechts maschiert, und an der Ampel vielleicht noch ein Wahlplakat mit Robert Habeck.
Welch Ironie der Geschichte.
Selbst wenn das Ampelmännchen erst nach jahrelangen verschiedenen fachlichen, wissenschaftlichen und staatlichen Prüfungen 1969
erstmals in Berlin (Hauptstadt der DDR) an der Kreuzung „Unter den Linden/Friedrichstraße“ versuchsweise eingesetzt wurde.
Eine solche Altlast wäre längst mit dem Rest der DDR auf dem Müllhaufen der Wiedervereinigung gelandet
Und obwohl das Ampelmännchen offensichtlich seinen Schritt gen Westen richtet, scheint es im geeinten Deutschland nicht wirklich
anzukommen.
Das hat 2 Gründe:
1
.
Es bleibt dabei, egal, wo es hin will, es kommt aus dem Osten.
2
.
Es ist, wie das Politbüro - männerdominiert.
Und das geht gar nicht.
Deshalb wurde dieses muffige Ostampelmännchen im Herkunftsgebiet gegen das Westampelmännchen ausgetauscht (unter
Protest) und übrigens per Einführungserlass in Bayern regelrecht verboten.
(Trotz Regelung im Einigungsvertrag, wohin es dieser Ossi tatsächlich geschafft hatte, allerdings umsonst.)
Übrigens
auch
wider
aller
Vernunft,
sprich
Verkehrssicherheit.
Forscher
hatten
nämlich
ermittelt,
dass
das
Peglau-Ampelmännchen besser erkannt wird als die „westlichen“ Ampelmännchen.
Wie das Problem lösen ohne das Gesicht zu verlieren. Richtig.
Es
musste
etwas
Neues
her,
jetzt
in
Gestalt
der
Ampelfrau
oder,
da
sind
sich
die
Forschungen
noch
nicht
einig,
des
Ampelweibchen.
Die
Figuren-Leuchtfläche
erhielt
dazu
Zöpfe
und
einen
Rock.
Vorteil
dieses
Sinnbildes
ist
–
neben
der
Gleichberechtigung
–
die
vergrößerte
Leuchtfläche
und
damit
eine
bessere
Auffälligkeit
der
Signalfarbe.
Neuere
Forschungen
geben
allerdings
zu
überlegen,
ob
nicht
durch
die
Darstellung
einer
Schwangeren
mit
großem
Dutt
dieser
Effekt
nicht
noch
deutlicher
zu
machen
wäre.
Dass
diese
Figur
freundlich
und
motivierend
dahergehen
sollte,
hatte
man
sich,
stillschweigend,
schon
vom
0sten
abgeguckt.
Wie
diese
Figur
zur
Gleichberechtigung
beiträgt,
erschließt
sich
dem
ostdeutschen
Abiturienten
allerdings
nicht.
Denn
„Gleich“
bedeutet
auch
„genauso“.
Aber
wenn
die
Männchen
durch
die
Weibchen
(sorry
-Frauen) ersetzt werden, sind sie da noch genauso „oft“ präsent? Ist wirklich jede 2. Ampel jetzt feminim?
Und
ist
es
gerecht,
von
einer
Ampelfrau
zu
reden,
den
gleichberechtigten
Mann
aber
als
„Männchen“
herabzuwürdigen?
Mit der TGL 12096/04 vom Mai
1974, die ab dem 1. Januar
1975 verbindlich wurde, fand
das Ampelmännchen erstmals
Eingang in den TGL-
Lichtsignalstandard und damit
auch in die Straßenverkehrs-
Ordnung. Nach und nach
kamen die Ampelmännchen
nun flächendeckend in der
gesamten DDR zum Einsatz.
Bild oben:
Für Fußgänger:
Verkehrsrichtung freigegeben.
Verkehrszeichen der
Deutschen Demokratischen
Republik nach der
Straßenverkehrs-Ordnung
(StVO) von 1977, die 1978 in
Kraft trat.
Aber
während
diese
Frage
noch
akademisch
diskutiert
wird,
taucht
ein
neues
Problem
auf.
Eine
Frau
mit
langen
Zöpfen
und
schwingendem
Röckchen
vermittle
…
kein
zeitgemäßes
Frauenbild,
lies
2012
die
Fraktionsvorsitzenden
der
SPD
im
brandenburgischen
Teltow,
Christine
Hochmuth
verlauten.
Wenn
„Mann“
weiss,
dass
es
soviele
Frauenbilder
wie
Frauen
gibt,
können
wir
doch
getrost
und
gespannt den neuen Ampel*Innen entgegensehensein, um es korrekt zu formulieren.
Hier der erste Entwurf
einer
geschlechtsneutrale, bzw.
alle aktuellen
Geschlechter- und
Migrationshinter-gründe
berücksichtigenden
Ampel
(Vorschläge für Farben
wie weiss oder schwarz
wurden natürlich
abgelehnt)
Nun
ja,
wer
hätte
gedacht,
dass
ein
so
kleines
grünes
Männchen
60
Jahre
nach
seiner
Erschaffung
das
Land
so
spaltet
wie
auch
lächerlich
macht.
Und
wenn
man
dann
noch
erfährt,
dass
der
Hut
dieses
bösartigen
Wichtes
an
den
Strohut
Erich
Honeckers
erinnert,
wird
klar,
wessen
langer
Arm
hier im Spiel ist und mit seinem Hütchen winkt.
Jede
Krise
ist
eine
Chance
-
Ampel*innen
in
Erfurt,
zu
besichtigen per „Ampeltout - Kein Ossiwitz
Dem Ampelmännchen gratuliert
augenzwinkernd Thomas Engelhardt,
Major der NVA
Übrigens,
Ampel in
Emden! wie
heisst es so
schön:
„Vom Osten
lernen,
heisst …
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Das Ampelmännchen in den Klassenkämpfen unserer Zeit,
oder wie eine Altlast ihren 60. Geburtstag feiert.