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Notiert von Gerold Möller
In der Kaserne der 75er sammelten sich Freiwillige, Studenten und  Bürgersöhne die bewaffnet gegen die Revolution auftraten, sich auch  mit einem Ultimatum gegen die halleschen Arbeiter und Soldaten  wandte, indem sie die Entwaffnung aller forderten, darunter auch  ehrenwörtlich die von Ihnen bewaffneten Studenten und Bürgersöhne. Als dann der Führer der roten Matrosenkompanie, Karl Meseberg mit  einer Abordnung in die Kaserne ging, um gerade hier auf die Einhaltung  und Durchsetzung des Ultimatums zu drängen, setzte man ihn  kurzerhand fest. Diese Verhaftung löste massiven Protest; Matrosen, Infanteristen,  Flieger und bewaffnete Arbeiter zogen zur Artilleriekaserne. Selbst 2  Geschütze wurden mitgeführt. Sie forderten die Freilassung ansonsten  wurde für Punkt 10.00 Uhr die Beschießung mit Kanonen angedroht.  Ernst nahmen es die reaktionären Offiziere erst als wirklich um Punkt  10.00 Uhr eine Granate auf dem Exerzierplatz in der Kaserne einschlug –  die im Übrigen die einzige gewesen sein soll, über die die Arbeiter und  Soldaten verfügte – und entließen Karl Meseberg umgehend. Mit Musik und Sprechchören, jubelnd über diesen Erfolg wurde Karl  Meseberg in die Stadt zurückgeleitet. Als am 01. März 1919 General Maercker mit seinem Freikorps in Halle  einmarschierte, das Sicherheitsregiment auflöste und den Soldatenrat  absetzte stieß er auf heftigen Widerstand.
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Novemberrevolution in Halle und

Begebenheiten dazu

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Im Stadtinneren kam es zu Kämpfen, auf dem Markt  fuhren Kanonen auf und das von den Arbeitern  besetzte Stadttheater wurde mit Minenwerfern  beschossen. Dieser Kampf kostete der halleschen  Bevölkerung 24 Tote und 67 verwundete. General Maerckers Hauptquartier befand sich im  Postamt, zeitweilig auch im Hotel „Stadt Hamburg“  und das vom ihm geführte Freikorps umfasste Teile  des IR-36, des FAR 75 und wurde am 01.08.1919 zum  Sicherheits-Polizei- Bataillon Halle.   Am 13. März 1919 wurde Karl Meseberg in seiner  Wohnung verhaftet.
Angeblich auf der Flucht aus dem  Gewahrsam des Freikorps soll er  angeschossen und schwer verletzt bei der Hafenbahnbrücke in die Saale  geworfen worden sein, wo er ertrank.  Der angebliche Haupttäter ein  Medizinstudent konnte fliehen und  sich mit seinen Komplizen nach Berlin  in die Garde-Kavallerie-Schützen-  Division absetzen. Er zwar entdeckt aber nie verurteilt  worden. Seine Beisetzung am  
26.03.1919 gestaltete sich zu einer machtvollen  Protestkundgebung hallescher Arbeiter. (siehe Foto)
An der Hafenbahnbrücke in Halle erinnert eine  Gedenktafel an die Ermordung von Karl Meseberg. Wie sehr die Reaktion die Taten Karl Mesebergs und  sein Andenken fürchteten, beweist die Tatsache, dass  nach der Machtergreifung durch die Faschisten 1933  der Grabstein auf dem Südfriedhof entfernt wurde.  Nach 1945 wiederaufgefunden, wurde er erneut  aufgestellt.
Uniformen der Arbeiter,-Matrosen- und Soldatenräte 1918  (Quelle:Armeemuseum der DDR)