Die Spur im Osten - Wir trauern um einen Lettiner Kampfgefährten!
Am 13. September 2013 wurde der rennomierte Hallenser Schriftsteller und DDR-Biograf, Genosse Erik Neutsch auf dem Dorffriedhof seines letzten Wohnsitzes Halle - Lettin beigesetzt.
Biografisches: 1931 in Schönebeck an der Elbe als Arbeitersohn geboren. 1949 Eintritt in die FDJ und in die SED. 1950 - 1953 Studium der Gesellschaftswissenschaften, 1953 - 1960 Arbeit als Journalist sowie als Kultur- und Wirtschafts- Redakteur seit 1960 Tätigkeit als freischaffender Schriftsteller, 1963 Eintritt in die SED-Bezirksleitung in Halle. 1964 Veröffentlichung des Romans "Spur der Steine 1973 Veröffentlichung des Romans "Auf der Suche nach Gatt 1974 Neutsch beginnt das auf sechs Bände angelegte Romanwerk "Der Friede im Osten 1990 Eintritt in die PDS bei. 1994 "Totschlag". 1995 Kinderbuch "Vom Gänslein das nicht fliegen lernen wollte".
Sein wohl bekanntester Roman "Spur der Steine" ist vielen von uns aus der eigenen Schulzeit als offizieller Literaturstoff bekannt. Während dieses literarische Werk aufgrund seiner kritischen Sicht auf den DDR-Alltag gut in die Deutungshoheit heutiger Geschichtsschreibung passt, bleibt zugleich ein bedeutender Teil seines Schaffens bewusst ausgeblendet und diffamiert. Seine Werke sind von dem parteioffiziellen Bild des "real existierenden Sozialismus" geprägt, so das ignorierende Urteil.
"Erik Neutsch war einer der ersten, der sich mit der auf dem Gebiet der DDR nach 1990 erfolgenden „Westauration“ künstlerisch auseinandersetzte. Mit dem 1994 veröffentlichten Roman „Totschlag“ oder der Erzählung „Stockheim kommt“ erprobte er die im literarischen Schaffen zu DDR-Zeiten erwiesene Kraft der Literatur zu produktiver Reibung an der nun gänzlich veränderten Wirklichkeit. Gegenstand seines 2003 erschienenen Romans „Nach dem großen Aufstand“ über Matthias Grünewald sind folgerichtig Überlegungen zur Bedeutung der Kunst in gesellschaftlichen Umbruchzeiten, mit beachtlicher sprachlicher und inhaltlicher Kraft formuliert." Weiter zu RLS