© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Ein letztes Salut!
Erinnerungen an Siegmund Jähn (gest. 21.9.2019)
Es
war
fast
auf
den
Tag
genau
im
August
1978,
als
ich,
ein
frischgebackener
Leutnant, Deine Botschaft aus dem All hörte:
„Liebe
Fernsehzuschauer
der
Deutschen
Demokratischen
Republik,
ich
bin
sehr
glücklich
darüber,
als
erster
Deutscher
an
diesem
bemannten
Weltraumflug
teilnehmen zu dürfen“
Seitdem
warst
Du
für
mich
wie
für
den
überwiegenden
Teil
der
Bevölkerung
der
DDR
nicht
mehr
aus
dem
Alltagsbewusstsein
wegzudenken.
Zu
groß
der
gemeinsame
Stolz
auf
das
historische
Ereignis;
die
wissenschaftliche
und
technische
Leistung
vereinter
friedliebender
Völker
aber
vor
allem
auf
Dich,
unseren Fliegerkosmonauten!
Daran
hat
sich
über
die
Jahrzehnte,
geprägt
von
vielen
Wendungen
und
Zäsuren
nichts
geändert.
Du
hast
das
Land,
welches
Dich geprägt hat, überlebt, ohne es zu vergessen. Stolz Dein Credo: “Ich war gern ein Kind der DDR”
Das
brachte
Dir
Respekt
und
Hochachtung
ein.
Seitens
Deiner
politische
Kontrahenten
aber
auch
Häme
und
Anfeindungen.
Anlässlich
Deines
80.
Geburtstages
habe
ich
das
wie
folgt
in
Worte
gefasst:
“
Was
wird
in
den
„freien“
Medien
alles
über
Dich
berichtet.
Du
wärst
ein
tragischer
Kosmonaut,
geprägt
vom
tiefen
Fall
des
Helden
der
DDR
zum
Wendeverlierer.
Sieh
es
positiv,
sie
kommen
um
Dich
nicht
herum,
die,
welche
fleißig
am
Ausradieren
eines
ehrenhaften
Kapitels
unserer
großen
wie
kleinen
Geschichte
sind.
Es
tut
ihnen
weh,
dass
da
einer
steht,
sich
bekennt,
sich
nicht
verbiegen
lässt
und
als
Mensch
und
Kämpfer
nicht
aus
den
Herzen
unserer
Menschen
zu
verdrängen
ist.
Da
bleibt
als
Mittel
nur
Schmutz,
Diffamierung
und
Geringschätzung.
Eine
Ehre,
denn,
wenn
Dich
die
Feinde
loben
würden,
hättest
Du
etwas
falsch
gemacht.“
Da
wiederhole
ich
mich
gern.
Dem
Etikett,
kommunistischer
Vorzeigekosmonaut,
DDR-Held
mit
dürftiger
Kosmonautenrente
zu
sein,
hast
Du
mit
sächsischer
Ruhe,
aber
auch
politischer
Standhaftigkeit
widerstanden.
Wirft
es
nicht
zuletzt
ein
bezeichnendes
Bild
auf
die
heute
Herrschenden.
Voran
eine
Kanzlerin,
die
einst
antrat,
ihre
Landsleute
in
Freiheit,
Recht
und
Brüderlichkeit
zu
führen.
Freilich,
finanzielle
Sorgen
hättest
Du
nicht
gehabt
mit
dem
„Eisernen
Kreuz“
an
der
Brust
anstelle
der
Heldensterne
der
DDR
und
der
Sowjetunion.
Freilich,
lägen
Dein
Geburtsort
und
Deine
Karriere
im
Westen,
gäbe
es
längst
einen
Film,
„Das
Wunder
von
Morgenröthe…“.
Und
es
bräuchte
nicht
„Astro-Axel“,
um
endlich
das
Weltraumbild
Deutschlands
ins
richtige
Licht
zu
rücken.
Und
wenn
ich
schrieb,
„dass
Du
mit
Deinem
Lebenswerk,
Deinem
politischen,
fachlichen
und
militärischen
Sachverstand
und
Deiner
gelebten
Menschlichkeit
immer
ein
Sieger
bleiben
wirst.“,
so
bleibt
heute
festzustellen,
so
wirst
Du
uns
stets
in
Erinnerung
bleiben.
Und
nicht
zuletzt
mit
Deiner
Bescheidenheit,
Bodenständigkeit,
Optimismus
und
Deinem
unwiderstehlichen vogtländischem Dialekt. Dich reden hören machte klar, da konnte kein böser Mensch stehen.
Dem bleibt nichts hinzuzufügen. Doch:
Danke Dir Siggi, dem ersten Deutschen im All,
ein Bürger der Deutschen Demokratischen Republik!
notiert von Thomas Engelhardt, Major der NVA