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1. Mai 1919: seit 100 Jahren "Tag der Arbeit" Ein Feiertag für die Arbeiterbewegung - diese Idee stößt im April 1919 in der Weimarer Nationalversammlung nicht bei allen Parteien auf Begeisterung. Die Mitglieder der Versammlung einigen sich darauf, den 1. Mai 1919 "dem Gedanken des Weltfriedens, des Völkerbundes und des internationalen Arbeiterschutzes" zu weihen und verabschieden ein entsprechendes Gesetz. Der 1. Mai ist damit einmalig ein gesetzlicher Feiertag im Jahr 1919. Für den Vorschlag, den Tag der Arbeit unbefristet als Feiertag einzuführen, findet sich keine Mehrheit. Ursprung des "Tags der Arbeit" liegt in den USA Historische Illustration des sogenannten Haymarket Riot in Chicago im Mai 1886. © picture alliance Foto: Everett Collection Beim "Haymarket Riot" 1886 in Chicago enden die Streiks der Arbeiter in blutigen Auseinandersetzungen. Dass die Nationalversammlung ausgerechnet den 1. Mai als "Tag der Arbeit" bestimmt, ist kein Zufall. Bereits seit 1890 gilt dieser Tag in Deutschland und Europa als "Kampftag der Arbeiterbewegung". Der eigentliche Ursprung liegt aber in den
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USA: Dort streiken am 1. Mai 1886 rund 400.000 Arbeiter in mehreren Städten und fordern die Einführung eines Acht-Stunden-Tags. In Chicago kommt es am 3. und 4. Mai im Rahmen der Streiks zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Im Verlauf des sogenannten Haymarket Riot sterben sowohl mehrere Demonstranten als auch Polizisten. Acht Streikorganisatoren werden angeklagt und hingerichtet.
1889 beschließen Gewerkschaften und Arbeiterparteien auf dem Zweiten Internationalen Arbeiterkongress in Paris, zum Gedenken an die Opfer von Chicago am 1. Mai zu einer internationalen Demonstration aufzurufen. Zentrale Forderungen sind auch hier der Acht-Stunden-Tag, außerdem höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Ab 1890 Demonstrationen und Streiks am 1. Mai Ein Jahr später finden am 1. Mai auch in Deutschland Streiks, Demonstrationen und die sogenannten Maispaziergänge statt, um für die Arbeiterrechte zu kämpfen. Rund 100.000 Menschen beteiligen sich. Im Oktober 1890 beschließt die SPD, den 1. Mai zum Feiertag der Arbeiterbewegung zu machen. Fortan kommt es alljährlich am 1. Mai zu Streiks und Demonstrationen. Arbeitgeber reagieren darauf mit Aussperrungen und Entlassungen. Der 1. Mai entwickelt sich zum Symboltag des Klassenkampfes. Nach dem Ende des Kaiserreichs erklärt die Weimarer Nationalversammlung im April 1919 den 1. Mai zum gesetzlichen Feiertag. Da sich bürgerliche und konservative Gruppierungen gegen den neuen Feiertag aussprechen, behalten ihn nur wenige Länder bei - darunter Braunschweig und Lübeck.
Eine der letzten Gedenkmünzen der DDR gedenkt dem Ursprung des 1. Mai als Internationalen Kampftag der Werktätigen. Ein Fingerzeig der Weltgeschichte?