Die DDR wäre auch 70 Jahre geworden!
Was bleibt im Gedächtnis?
Über Ursachen, Irrtümer, Versäumtes und Verfehltes des Scheiterns der DDR als
sozialistischer Versuch eine bessere, gerechtere Gesellschaftsordnung aufzubauen wird
sicherlich noch lange nachzudenken und zu streiten sein.
Aber auch darüber:
Wie
lebte
es
sich
in
einem
Land
ohne
Arbeitslosigkeit,
Obdachlosigkeit
und
Armut,
ohne
Mietwucher
und
Ausgrenzung,
ohne
sehr
Reiche,
ohne
soziale
Ängste;
also
in
einem
Land
in
dem
Betriebsdirektoren
und
andere
Verantwortliche
höchstens
das
Vierfache
und
nicht
das
vielhundertfache
Einkommen
eines
Durchschnittsbürgers
verdienten?
Wie
lebte
es
sich
in
einem
Land
ohne
Bildungsprivilegien,
ohne
Zwei-
Klassenmedizin,
ohne
organisierte
Kriminalität
und
Drogen?
Wie
lebte
es
sich
in
einem
Land
in
dem
menschliche
Wärme
und
Hilfsbereitschaft,
Kinderfreundlichkeit
zum
täglichen
Miteinander
gehörten
und
von
dem
selbst
westliche
Massenmedien
voller
Hochachtung
schrieben.
Wie
lebte
es
sich
in
einem
Land,
in
dem
der
Frieden
allerhöchstes
Gut
war
und
kein
Soldat
jemals
zur
Waffe
greifen
musste,
um
ein
anderes
Land
zu
disziplinieren?
Ja,
die
Angehörigen
der
Nationalen
Volksarmee
der
DDR
waren
mit
ihrem
Klassenauftrag
immer
dem
Frieden
verpflichtet.
Dem
heutigen
Zeitgeist
geht
es
im
wiedervereinten
Deutschland
vor
allem
um
Massenmord
an
den
Erinnerungen
der
Menschen,
an
der
Delegitimierung
dieses
nicht
immer
einwandfrei
funktionierenden,
keineswegs
fehlerfreien
und
vor
allen
auch
mit
unterschiedlichen
Maßstäben
an
das
Gedankengut
der
Menschen
gehende
in
der
ehemaligen
DDR.
Rückblickend
ist
der
Versuch
eine
sozialistischen
Gesellschaft
aufzubauen
und
ihr
als
Soldat,
als
Arbeiter
und
Bauer,
als
Lehrer
und
Direktor,
als
Mitarbeiter
im
Gesundheitswesen
und
im
öffentlichen
Dienst,
kurzum
als
Mensch
mit
internationalistischem
Gedankengut
gescheitert.
Aber
das
sollte
keinesfalls
das
Letzte
in
der
gesellschaftlichen
Entwicklung
sein;
die
profitgetriebene
Gesellschaft
mit
wirtschaftlichem
Wachstumswahn,
Ellenbogenmentalität
und
sozialer
Polarisierung
ist
auf
Dauer
auch
keine
erstrebenswerte
Zukunft.
Wir
sollten
also
als
Bewahrer
der
o.
g.
Erinnerungen
uns
unentbehrlich
machen,
dem
unredlichen
Umgang
mit
unserer
eigenen
Geschichte
noch
mehr
Einhalt
gebieten
und
somit
gleichsam
einen
mehr
als
menschlichen
Dienst
an
einer
lebenswerteren
Zukunft
leisten!
Ich
darf
hier
auch
das
Buch
von
Egon
Krenz
„Wir
und
die
Russen“
als
Ergänzung
der
schon
bekannten
Versäumnisse,
Fehlentscheidungen und Vertrauensseligkeiten zum Lesen empfehlen.
Diese Meinung vertritt Oberstleutnant a. D. Gerold Möller
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