Die
Mär
vom
russischen
Bären
als
Symbol
des
übermächtigen
Bösewichtes
scheint
in
der
Auseinandersetzung
mit
Russland
allgegenwärtig
zu
sein.
Interessanterweise
gibt
es
bei
der
russischen
Bevölkerung
viel
weniger
Assoziationen
des
Bären
als
Nationalsymbol
als
es
in
westlichen
Ländern
der
Fall
ist.
Es
ist
ein
jedem
bekanntes
nationales
Symbol.
Immerhin,
die
Regierungspartei
„Einiges
Russland“
identifiziert
das
Land
mit
einem
Bären,
und
trägt
ihn
als
Maskottchen
auf
ihrem
Logo.
Und
dennoch,
trotzt
seiner
Prominenz
in
Russland,
stammt
es
nicht
aus
Russland!
Ja,
diese
Metapher
ist
eine
Erfindung
des
Westens
selbst und hat wenig mit der historischen Selbstidentifikation der Russen zu tun.
Wie kam es dazu?
Aufgetaucht
ist
diese
Methapher
bereits
im
16.
Jahrhundert
und
dem
Entstehen
erster
Landkarten,
rein
optisch
lies
sich
Russland
mit
einem
Bären
vergeichen.
Dabei
bleibt
es
bis
in
die
erste
Hälfte
des
18.
Jahrhunderts,
wo
es
als
Assoziation
Einzug
in
Karikaturen,
Reiseberichte
und
andere
Darstellungen
über
Russland
findet.
In
den
beiden
darauffolgenden
Jahrhunderten
wird
dieser
Bär
als
Synonym
für
Russland
endgültig
in
der
westlichen
Kultur
etablieren.
Und
nicht
nut
das,
er
findet
Niederschlag
in
Werken
vieler
der
bekanntesten westlichen Schriftsteller, Künstler, Bildhauer und Journalisten seiner Zeit.
Spätestens
mit
der
Entwicklung
der
Massenmedien
im
20.
Jahrhundert
wird
die
Bärenmetapher
endgültig
Bevölkerung
im
Westen
Symbol
Russlands.
Und
von
hier
kehrt
das
Symbol
nach
Russland
zurück
und
wird
auch
in
der
hiesigen
Presse
zunehmend
als
Nationalsymbol
genutzt.
Es
wird
Bestandteil
des
russischen
Selbstverständnisses,
beispielsweise
während
der
russischen
Revolution
1905.
Und
bis
heute
hat
sich
daran
nichts mehr geändert.
Die
Bärenmetapher
und
ihre
Symbolik
lässt
sich
besser
zu
verstehen,
wenn
man
die
historische
Einordnung
des
Bildes
von
Bären
mit
der
heutigen
vergleicht.
Bären
ihatten
m
westlichen
Europa
eine
sehr
negative
Bewertung
Also,
ein
Vergleich
Russlands
mit
einem
Bären
assoziiert
ein
„großes,
starken
und
potentiell
gefährlichen
Landes“.
Es
steht
für
vermeintlich
typisch
russische
Charakterzüge
wie
Rückständigkeit,
Barbarei,
Faulheit,
Unberechenbarkeit
und das Unvermögen sich weiter zuentwickeln. Es steht für die Aggressivität als ein Charakteristikum Russlands.
Aber die Bärenmethapher assoziert bis heute auch ein westliches Selstbild.
Sie
waren
geprägt
von
einem
Glauben
an
die
eigene
zivilisatorische
Überlegenheit,
aber
auch
von
Angst
und
Respekt
angesichts
der
Größe
und
Macht
des Bären, von Vorsicht davor, ein wildes Raubtier zu wecken, und dem Bedürfnis, dieses Raubtier zu zähmen oder gar es in Ketten zu legen, geprägt.
Das hat sich bis heute gehalten und verschärft
Während
der
Westen
den
„Bären“
also
alszunehmend
gefährliches
und
agressives
Wesen
ausmacht,
identifiziert
sich
Russland
mit
der
Größe,
Stärke
und
Wehrhaftigkeit, aber auch mit seiner Güte und Treue.
Am
deutlichsten
wird
es,
seitdem
der
Bär
„Mischa“
für
die
Olympischen
Spiele
1980
in
Moskau
als
Maskottchen
ausgewählt
wurde
und
als
erstes
olympisches
Maskottchen
weltweit
große
Beliebtheit
erlangte.
Nun
wurde
auch
in
der
breiten
russischen
Bevölkerung
das
Symbol
des
Bären
zu
einem
identitätsstiftenden Nationalsymbol.