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NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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Südamerikas Hoffnung – Präsident Allende 1970 – 1973 Zerschlagen durch Putsch
Am 3. November 1970 übernahm der Sozialist Salvador Allende das Amt des Präsidenten Chiles. Die Wahl des Arztes Salvador Allende war eine Weltsensation. Erstmals wurde ein Sozialist durch eine demokratische Wahl zum Staatsoberhaupt eines Landes. Allende steht einer Koalition aus Sozialisten, Kommunisten, Liberalen und Christdemokraten vor und setzt auf eine Politik der Verstaatlichung von Schlüsselindustrien. So geht beispielsweise der zuvor in US-amerikanischem Privatbesitz befindliche Kupferbergbau in Staatseigentum über. Und sein politisches Programm verspricht und liefert gerade den Arbeitern und der Unterschicht eine Verbesserung ihrer Lebensumstände. Die Preise für Mieten und Lebensmittel werden eingefroren, Bildung und medizinische Versorgung sind nun kostenfrei, der Besitz von Land wird neu geregelt. Salvador Allende hatte bereits 1969 angekündigt, im Falle seines Wahlsieges die DDR völkerrechtlich anzuerkennen. Es gibt solide Kontakte zu Chile. Es fließen Kredite in Millionenhöhe, die Handelsbeziehungen sind eng, man pflegt einen regen kulturellen Austausch.
Und so ist Chile im öffentlichen Bewusstsein der DDR nicht irgendein Staat am anderen Ende der Welt, sondern der Hoffnungsschimmer in Südamerika für die sozialistischer Welt. Straßen und Plätze, Schulen und andere öffentliche Einrichtungen werden nach S. Allende benannt. Neben Ernesto "Che" Guevara ist er das zweite Idol der Linken in Lateinamerika. 1973 befindet sich Allendes Präsidentschaft dann in einer tiefen Krise. Das Land wird durch die USA wirtschaftlich und politisch isoliert und im Land regt sich ebenfalls immer mehr Widerstand. Das Militär, das von Allende selbst in die Regierung eingebunden worden war, richtet nun die Waffen gegen den Präsidenten. Der Pinochet-Putsch traf die Linke in Chile unvorbereitet. Den Putschisten war die absolute Geheimhaltung ihrer Vorbereitungen gelungen. Und sie schlugen sofort mit einer solchen Brutalität zu, wie das in der langen Geschichte der politischen Kämpfe in Chile bisher unbekannt war. Am 11. September 1973 kommt es zum Staatsstreich und Salvador Allende nimmt sich während des Putsches im Regierungspalast, der Moncada das Leben. Eine Militärjunta unter der Führung Augusto Pinochets übernimmt nun die Macht und setzt die Verfassung außer Kraft. weiter …