© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
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NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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Während die Sport-Geschäfts-Welt den aktuellen sportlichen Leistungen der Radfahrer zujubelt wie gleichermaßen auch dem Geschäftsmodell Tour de France, bleibt ein Ereignis nahezu unbeachtet: Die Internationale Friedensfahrt, auch Internationale Radfernfahrt für den Frieden, polnisch Wyścig Pokoju sowie tschechisch Závod Míru bzw. international üblich französisch Course de la Paix, wird
Fahrt für den Frieden - Friedensfahrt
75 Jahre
Was hat das härteste Amateurrennen der Welt alles aushalten müssen: Parteisportpropagande, Tour de France des Ostens, Staatsamateurrennen. Egal, spricht man von der Friedensfahrt, dann beginnen die Augen zu leuchten. Bei all jenen jedenfalls, die sie erlebt haben. Als Sportler oder Trainer, als Organisatoren, als Zuschauer, als Sportbegeisterte. Als Geraer erinnere mich mich mit Rührung daran, wie wir geduldig die Ankunft der Rennfahrer erwarteten, (Gera war 1972 Etappenziel), Ausschau haltend nach dem Fahrer mit dem gelben Trikot, vielleicht ein Autogramm erheischend. Ich spüre noch immer die Begeisterung, die eine ganze Stadt, ein ganzes Land in Atem hielt. Natürlich hing in jedem Klassenzimmer ein Streckenbild der Tour, ausgeschnitten aus der „Jungen Welt“. Und jeden Tag kam das Bild des Etappensiegers dazu. Selbstredend
wurde ich später Fan von Olaf Ludwig, der wie ich bei Wismut Gera sportlich aktiv war, allerdings deutlich besser, er nahm 1980 erstmals an der Friedensfahrt teil. Was ich als Kind noch nicht einordnen konnte, die Begeisterung hatte wichtige Quellen. Es war der Wunsch, noch im Anblick der Kriegsnarben, ein Zeichen für den Neubeginn zu setzen. Noch führten die ersten Etappen an Trümmerfeldern vorbei. Und es galt ein Zeichen zu setzen, dass im Herzen Europas ein neuer Gedanke das Handeln bestimmt und die Völker vereint: Der Wunsch nach Frieden. Und natürlich braucht ein solcher Weg Vorbilder, und unser Täve war so eins. Mit seiner sportlichen Leistung und seiner menschlichen Stärke war er einfach unser Idol - bis heute. Und es sind die Gegner des Friedensgedankens dieser Tour, die ihm bis heute den gesamtdeutschen Respekt verwehren. Und es ist irgendwie kein Zufall, wenn ein „Course de la Paix“, eine „Friedensfahrt“ dem Zeitgeist geopfert wird. 1986 begann die „Friedensfahrt“ in Kiew. Damals ein wichtiges politisches Signal. Ich gäb was drum, wenn es heute wieder ein solches Signal geben könnte. Erinnert von Friedensfahrtfan Thomas Engelhardt
Täve Schur gewann als erster Deutscher die Friedensfahrt