Die X. Weltfestspiele in Berlin, der Hauptstadt des Friedens und der DDR 28.07. - 05.08.1973

Ich war dabei!

Gern erinnere ich mich auch an die Quartiereltern, ein älteres Ehepaar, bei denen ich in einem kleinen Gartenhäuschen am Rande Berlins untergekommen war. Mit der Familie Mösenthin verbanden mich noch viele Jahre freundschaftliche Beziehungen. Während des Aufenthaltes in Berlin habe ich sie allerdings kaum zu Gesicht gekommen, die Anzahl der Veranstaltungen und Begegnungen, nahezu rund um die Uhr, liesen es kaum zu. Und ich wollte nichts verpassen.

Wenn ich mich so an meine Eindrücke erinnere, so war es vor allem der Umstand, Menschen aus aller Welt zu treffen, mit denen ich mich als junger Mensch sehr verbunden fühlte. Sei es Valentina Tereschkova-als Junger Pionier habe ich ihr beim Besuch in der DDR zugejubelt, beeindruckt von ihrem Mut und ihrer Bescheidenheit. Ich habe Angela Davis getroffen - Unvergessen die Millionen Postkarten aus unserem Land, auf denen wir „Freiheit für Angela“ forderten. und es war auch unser Sieg, als es hieß „Angela ist frei“.

Ihre erste Auslandsreise danach trat sie übrigens in die DDR an! Und natürlich wares es die vietnamesischen FNLN-Kämpfer, teils noch in Uniform, mit denen wir gemeinsam den gerade erst errungenen Sieg über den amerikanischen Agressor feierten, ein Sieg, zu dem auch wir FDJ-ler mit unseren Spenden und Aktionen beigetragen hatten.

Dieser Tage las ich in einen Artikel eines „Historikers“, dass all dies, was wir in der DDR, insbesondere als DDR-Jugend an politischem Engagement und mit Ideenreichtum unternommen haben, aus „freiwilligem Zwang“ heraús erfolgte. Wer so etwas schreibt, ist für mich kein Historiker, sondern ein Geschichtsrevisionist. Ich bin stolz darauf, aktiv, feiwillig, ohne Zwang und aus tiefster Überzeugung Mitkämpfer in den politischen Kämpfen jener Zeit gewesen zu sein. Angela‘s Freiheit und Vietnam‘s Sieg waren auch meine Siege.

aufgeschrieben vom FDJ‘ler jener Zeit und Major der NVA - Thomas Engelhardt