Erinnerungen und Gedanken
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Kräfte und Mittel der " Spezialpropaganda"
auch in der 11.MSD
In
der
Direktive
(5/76)
des
MfNV
"Die
Spezialpropaganda
der
NVA
und
der
GT
der
DDR"(Lit.1)
wurde
unter
andern
festgelegt,
neben
dem
zentralen
Strukturorganen
für
Spezialpropaganda
(10.Verwaltung
der
Politischen
Hauptverwaltung
mit
ihren
2
Propaganda-Brigaden,
der
9.Abt.
"Deutscher
Soldatensender
935"
und
mehreren
selbstständigen
Pr0p.-Kompanien
und
andere
Einrichtungen
)
werden
in
der
NVA
auch
in
den
Militärbezirken
und
den
Divisionen
Kräfte
und
Mittel
der
Spezialpropaganda
aufgebaut, die bis hinunter zur taktischen Ebene wirken können.
Entsprechend wurden:
-
in
der
Politabteilung
der
11.MSD
(in
der
AG
Prop.)
eine
neue
Planstelle
Oberoffizier
Öffentlichkeitsarbeit/Spezialpropaganda
eingerichtet
(der
Autor
war
bis
1975
in
dieser
Funktion
tätig,
wobei
Spez.-Prop-Aufgaben
höchsens
25%
der
Arbeitszeit
ausmachten)
,
dazu
zwei
Planstellen
Soll
II
(besetzt
mit
englischsprachkundigen
Kadern
von
der
MLU-
Halle),
-ein
Abhör-Zimmer/Kabinett
mit
Radio-
und
Fernsehgeräten
zum
Empfang
westlicher
Sender
sowie
Tonaufzeichnungsgeräten
eingerichtet
(Videoaufzeichnungsgeräte
gab
es
zu
dieser
Zeit
nur
in
der
10.Verw.),
für
Übungs-
und
Einsatzbedingungen
stand
ein
entsprechen
ausgerüsteter
einachsiger
Kofferanhänger
zur
Verfügung
(diese
Räumlichkeiten durfte nur der Oberoffz.Spez.-Prop. betreten),
-uns
neben
sogenannte
"Handreichungsmaterial
der
Spz.Prop."(Lit.2,
Bild1
)
per
Kurier
durch
die
Abt.
Spez.Prop.des
MB-III
und
auch
regelmäßig
Tagezeitungen
und
Literatur
der BRD speziell mit Aussagen zur Bundeswehr/NATO, zugesandt ,
-in
der
Stabskompanie-11,
mit
der
Zuführung
der
"Agitationsanlage
200"
(AGA200
auf
P3
,
Bild2)
und
auch
der
"Rotations-
und
Reprint-Einrichtung"
mobile
Druckerei
(RRE
auf
LO-1800),
den
schon
vorhandene
"Radio-Kinowagen"
(RKW
auf
LO-1800)
,ein
wirklicher
"Technische
Propagandazug"
geschaffen
(ab
01.12.1967
offiziell
im
Bestand der Div.).
-zum
Abruf
für
Ausbildungs-
und
Übungsmaßnahmen
bereitgestellt:
Agitationsgranaten A1 (122mm Haubitze) und FLG5.000Agit Geschosse (Bild3),
-eine
Gute
Qualifikation
durch
mehrtätige
Ausbildungs-
und
Schulungsmaßnahmen
zur Spezialpropaganda im MB sowie durch die 10.Verwaltung der PHV garantiert.
Scherpunkte und Probleme der Arbeit waren:
-Das
"Spezial"vor
der
Propaganda
deutet
auf
etwas
Besonderes,
eine
Abweichung
von
der
üblichen
Propaganda
hin:
es
gibt
bestimmte
Zielgruppen
-
die
Truppe
(auch
die
Bevölkerung
des
Gebietes
der
Handlungen)
des
militärischen
Gegners
vor
(auf
Ebene
Div.
nicht
vorgesehen
und
technisch
nicht
möglich)und
im
Verlaufe
der
bewaffneten
Auseinandersetzung.
Das
geschriebene
(Flugblatt)
und
gesprochene
Wort
(Lautsprechersendung)
soll
das
Wirken
von
Waffen
ersetzen,
das
Denken
der
Soldaten
der
Gegenseite
zu
unsern
Gunsten
beeinflussen.
Die
von
mir
monatlich
auf
der
Grundlage
von
Darstellung
einer
militärischen
Lage
(im
taktischen
Bereich,
neutral
,
als
Seite
"blau"
benannt)
zu
erarbeitenden
Texte
für
Flugblätter
oder
Sprechtexte
sind
nach
heutiger
Sicht
in
der
vorgegebenen
Zielstellung
:-überlaufen-kapitulieren-Waffen
wegwerfen
-sich
in
Gefangenschaft
begeben
usw.
sicher
edel,
human,
aber
wenig
real.
Zum
Nachdenken,
Zögern
in
der
Handlung
hätten
sie
aber
hoffentlich
geführt.
Diese
Entwürfe
wurden
nie
real
verwendet,
als
Flugblätter
wurden
unbedruckte
Blätter
auf
Übungsplätzen
verschossen, bei Lautsprechereinsatz Sprechtext neutral gestaltet .
-Die
Spezialpropaganda
wurde
insgesamt
als
"Geheime
Verschlusssache"
behandelt,
das
machte
alle
Arbeit
recht
kompliziert.
Es
bestand
die
Befürchtung/
Gefahr,
dass
Textentwürfe
oder
auch
Dokumente
der
Spez.Prop.
missbraucht
werden,um
der
DDR
bzw. der NVA aggressive Absichten zu unterstellen.
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