Neues aus und für die Kompaniebibliothek
Das „Teutsche Theater Teutschenthal“ war an diesem Abend ein weiteres Mal ausverkauft,
kein Wunder, denn Peter-Michael Distel stellte seinen aktuellen Bestseller vor:
„Ruhe gebe ich nicht“
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
„Eigentlich
müssten
in
der
Politik
Menschen
sein,
die
die
Fähigkeit
besitzen,
die
Gesellschaft
mitzuziehen,
weil
sie
ihr
etwas
zu
gebenhaben.
Aber
wir
treffen
in
der
Politik
immer
mehr
auf
Menschen,
die
mangels
eigener
innerer
Substanz
von
der
Macht
leben.
Ohne
die
Bedeutung,
die
ihnen
Amt
und
Titel
geben,
wären
die
Menschen
nichts.
Wir
haben
heute
Leute
in
Abgeordnetenpositionen,
die
mir
Angst
machen:
Berufsabbrecher,
Lügner,
die
andere
ihre
Doktorarbeiten
schreiben
lassen,
die
jedes
Geschäft
machen,
und
sei es mit Coronamasken.“
Egal,
wie
jeder
Einzelne
die
„Verdienste“
und
die
Rolle
von
Peter-Michael
Distel
in
den
90er
Jahren
aus
der
Sicht
der
eigenen
„Nachwendebiografie“
beurteilt.
In
seiner
Ehrlichkeit,
Selbstkritik
und
schonungsloser
Darlegung
der
„unvollendeten
deutschen
Einheit“
verdient
er
Respekt
und
Anerkennung.
Und
nur
zu
konsequent
sein
CDU-
Austritt.
Nein,
für
den
Kommunismus
hat
er
nichts
übrig,
aber
nur
aus
seinem
Mund
habe
ich,
an
diesem
Abend
seiner
Buchpräsentation
wiederholt
gehört,
dass
es
die
Sytemträger
der
DDR,
ihre
Strukturen
und
Kräfte
waren,
welche
der
ostdeutschen
„Revolution“ den Namen „friedlich“ möglich machten. Hätte er nicht müssen …
Vorab,
wer
Dank
seiner
parteipolitischen
Sozialisation
noch
immer
die
Welt
ausschließlich
in
„Gut“
oder
„Böse“,
in
„Dafür“
oder
„Dagegen“,
in
„Links“
oder
“Rechts“
unterteilt,
für
den
ist
dieses
Buch
wohl
eher
das
sprichwörtlich
„rote“
Tuch.
Für
alle
Anderen
ist
es
ein
Stück
nachdenklich
machende
Zeitgeschichte,
für
die
der
Autor
seine
eigene
Sicht
entwickelt
hat.
Die
ostdeutsche
Leserschaft
wird
sich
vielerortens
wiederfinden
von
kopfschüttelnd
bist
zur
geballten
Faust
in
der
Hosentasche.
Für
die
restlichen
Deutschen
ist
es
ein
Angebot,
sich
in
Empathie
zu
üben,
oder
zumindest
„Politische
Bildung“
einmal
nicht
aus
Herrschafts-
sondern
aus
Betroffenensicht zu rezipieren.
Wer
also
keine
„Gute
Nacht
Lektüre“
braucht,
sondern
sich
mal
an
einer
„Streitschrift“
zu
reiben
getraut,
für
den
die
„Bündnisfrage“
keine
Rhetorik
ist,
für
den
ist
dieses
Buch genau das Richtige. Für die Anderen bleiben ja die 40 Bände.
Persönliche Widmung des Buches
für
Thomas Engelhardt, Major der NVA