„Die schwangere Jungfrau“
1969
trat
ich
meinen
Dienst
als
Offizier
der
Grenztruppen
in
der
Grenzkompanie Sülzhayn an.
Es
bedurfte
einige
Zeit,
um
den
Grenzabschnitt
kennenzulernen,
denn
mein
Praktikum
hatte
ich
in
einer
anderen
Grenzkompanie
absolviert.
Dieser
Abschnitt
war
für
mich
wie
„Neuland
unterm
Pflug“.
Im
Juni
1970
hatte
sich
in
unserer
Kompanie
„hoher
Besuch“
angemeldet,
der
Chef
Grenztruppen,
Generalleutnant
Peter.
In
der
Kompanie
war
helle
Aufregung,
es
wurde
überall
geputzt
und
gestrichen,
denn
für
den
Besuch
sollte
ja
alles
schön
aussehen.
Der
Tag
des
Besuches
kam
und
der
Chef
Grenztruppen
brachte
noch
den
Chef
Grenz-kommando
Süd,
den
Kommandeur
Grenzregiment-
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mit.
Unser
Bataillonskommandeur,
der
Kompaniechef
und
ich
durften
„die
Gäste“
in
Empfang
nehmen.
Nach
dem
Auskunftsbericht
und
Beantwortung
der
Fragen
sagte
der
Chef
Grenztruppen:
„So
Genossen,
jetzt
werden
wir
an
die
Grenze
gehen
und
uns
von
dem
im
Bericht
Gesagten
selbst
überzeugen,
wir
werden
aber
direkt
an
der
Staatsgrenze
lang
gehen.“
Also
wurde
alles
organisiert,
um
diese
Aufgabe
erfüllen.
Ich
als
Leutnant
und
Zugführer
durfte
auch
mit
und
hatte
die
Aufgabe,
die
R-109
zu
tragen
sowie
die
Verbindung
zur
Kompanie
aufrechtzuerhalten.
Nach
der
Hälfte
der
Strecke
sagte
der
Chef
Grenztruppen:
„Genosse
Leutnant,
zeigen
Sie
mir
auf
der
Karte
wo
wir
jetzt
sind,
ich
möchte
sehen
ob
sie
Ihren
Grenzabschnitt
gut
kennen.“
Obwohl
ich
wusste,
wo
wir
sind,
schaute
ich
trotzdem
auf
die
Karte
und
sagte:
„Genosse
Generalleutnant,
wir
sind
ca.
150
m
vor
der
Schwangeren
Jungfrau.“
Er
schaute
mich
erstaunt
an
und
sagte
zu
mir:
„Genosse
Leutnant
kennen
Sie
eine
Schwangere
Jungfrau?“
Ich
sagte
„Ja,
sogar
zwei.“
Er
darauf,
„Wie
das?
Ich
sagte,
in
der
Geschichte
ist
es
Maria,
die
eine
schwangere
Jungfrau
war
und
die
zweite
ist
hier
unser
Geländeabschnitt.
Alle
Anwesenden
lachten
und
der
Kommandeur
Grenzkommando
Süd
sagte:
„Sehen Sie, Unsere Offiziere kennen sich nicht nur im Gelände, sondern auch in der Geschichte aus.“
Notiert von Peter Köhler
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