© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale -Regionalgruppe „Hermann Vogt“
„Die Sicherstellung der Bewegung“
Über das Militärtransportwesen der NVA
An
dieser
Stelle
berichtet
Wolfgang
Vogt,
Sohn
des
ersten
Kommandeurs
der
11.MSD,
in
loser
Folge
über
seine
persönlichen
Erinnerungen
an
die
Zeit
im
Militärtransportwesen
der
NVA,
zugleich
erfahren
wir
auch
viel
Wissenswertes
über
dieses
Dienstbereich
der
NVA,
dessen
Aufgaben
und
militärischen Alltag.
Teil 3 – Über Ausbildungs- und Übungsmassnahmen im Bezirk Halle
Größere
Ausbildungsmaßnahmen
der
NVA
in
Halle
betrafen
hauptsächlich
die
11.
MSD.
Das
waren
die
Übungen
„Attacke
72“
im
März
1972,
„
Granit
72“
im
August
1972,
„Attacke
74“
im
Februar
1974
und
andere.
Im
Buch
„Chronik
der
NVA“,
Verlag
Dr.
Förster,
Berlin
2010
wird
die
Übung
„Attacke
72“
auf
Seite
283
für
den
Zeitraum
11.
bis
18.
März
1972
beschrieben:„Das
Kdo.
MB
III
unter
Führung
von
Generalleutnant
Hans
Ernst
überprüft
die
11.
MSD,
Kommandeur
(Kdr.)
Generalmajor
H.
Handke,
in
der
TÜ
„Attacke
72“.
Zum
ersten
Mal
werden
bei
einer
Divisionsübung
bis
zu
50
%
aller
Gefechtshandlungen
bei
Nacht
durchgeführt
und
die
Flüsse
Spree
und
die
Elbe
Überwunden
(forciert)
sowie
der
Gefechtsstart
einer
Rakete
vom
Typ
3R9
„Luna“
durch
die
RA
11
durchgeführt.
Trainiert
werden
der
Einsatz
des
II.
MSB/MSR-17
und
des
II.
MSB/MSR-18
als
taktische
Luftlandeeinheiten
im
Hinterland
des
Gegners
sowie
Handlungen
zur
Beseitigung
von
Folgen
gegnerischer
Kernwaffenschläge
und
die
Bildung
von
Regimentskampfgruppen“.
Die
gleichnamige
Übung
„Attacke
74“
wird
auf
Seite
325 für den Zeitraum 16. bis 22. Februar wie folgt geschildert:
„Unter
Leitung
des
Chefs
MB
III,
GM
H.
Handke,
führt
die
11.
MSD,
Kdr.
Oberst
R.
Magnitzke,
die
Divisionsübung
„Attacke
74“
durch.
Im
Mittelpunkt
der
Übungshandlungen
stehen
die
Organisation
eines
Angriffsgefechtes,
die
Deckung
der
Staatsgrenze,
Angriffsgefechte
unter
den
Bedingungen
gegnerischer
Kernwaffeneinsätze,
Entaktivierungen,
die
Fortsetzung
des
Angriffsgefechts
mit
Einsatz
von
taktischen
Luftlandetruppen.
Beteiligt
sind
die
11.
MSD
im
vollen
Bestand,
Artillerie-Regiment
-
3,
Panzerjägerabteilung
-
3,
Ponton-Regiment
-
3,
die
Transportbataillone
-
4
und
-
7,
sowie
Einsatzgruppen
des
Fallschirmjägerbataillons
40,
eine
operative
Gruppe
des
Grenzregiments
-
4
und eine operative Gruppe der LSK/LV mit einer Staffel Jagdbomber und 8 Hubschraubern des Typs Mi-8.“
Aus
diesen
Angaben
lässt
sich
entnehmen,
dass
durch
diese
intensive
Übungstätigkeit
der
11.
MSD
auch
umfangreiche
Transportbewegungen
auf
den
Straßen
des
Bezirkes
Halle/S.
und
Eisenbahntransporte
auf
den
Bahnhöfen
und
Strecken
der
Reichsbahndirektionen
Halle/S.,
Erfurt,
Cottbus
und
Magdeburg
stattgefunden
haben,
die
nun
auch
durch
die
beiden
NVA-Verkehrskommandanturen
des
Bezirkes
Halle
mit
sicherzustellen
waren.
Ich
kann
mich
noch
an
eine
Episode
bei
„Attacke
74“
erinnern,
wo
ich
nachts
auf
einer
wichtigen
Straßenkreuzung
in
Zeitz
die
Durchführung
der
angemeldeten
Märsche
überprüfte,
die
Abstimmung
mit
den
zur
Unterstützung
der
Truppen
eingesetzten
Kräfte
der
Polizei
präzisierte
und
den
Kommandeur
einer
Einheit
mit
Schützenpanzern
auf
die
Einhaltung der Durchlaufzeiten und Marschzeitabstände hinwies.