NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale -Regionalgruppe „Hermann Vogt“
Unsere Division
Anfänge des Richtfunks in der 11.MSD erklärt von Oberst a.D. Dipl.-Ing. Joachim Kampe, einer der ersten Richtfunker im NB- 11.
Im NB-11 waren zuletzt 3 Richtfunkstationen R- 409 und eine R-405 in der Struktur. Die R- 409 gestattete die Entfaltung von 3 bis 6-kanaligen Richtfunk-strecken im Frequenzbereich von 60 480 MHz, unterteilt in 3 Bereiche, arbeitete frequenzmodu-liert mit einer Sendeleistung von 40 W und einer Reichweite von bis zu 250 Km. in Abhängigkeit von dem eingesetzten Antennensystem. Für die Erreichung einer höheren Anzahl von Fernsprech- und Fernschreibkanälen war die R- 409 mit Trägerfrequenz- und Wechselstrom- Telegraphie- Geräten ausgestattet. Zur Verfügung stand eine log-periodische Antenne (ähnlich der Yagi-Fernsehantennen) und zwei Z- Antennen mit Reflektor (ähnlich einer Gitternetz- Antenne). Das Basisfahrzeug war ein ZIL- 131 mit Kofferaufbau. Bisher wurden Richtfunkverbindungen unter dem Aspekt mobilen Einsatzes erklärt. Die mobile Technik wurde ausnahmslos in der Sowjetunion entwickelt und produziert. Ihr Einsatz erfolgte zu Ausbildungszwecken und im Rahmen höherer Stufen der Gefechtsbereitschaft im Bestand von Nachrichtenmitteln zur Sicherstellung der Führung auf Führungsstellen der 11. MSD. Auch im Rahmen der ständigen Gefechtsbereitschaft (täglicher Dienst) hatte der Stab mit ausgewählten Personen/ Dienststellungen Zugriff auf ein ortsfestes, landesweites und geheimes Richtfunknetz. Errichtet bereits ab Mitte der 1950er Jahre als Schmalbandrichtfunknetz der Partei (SED), erweitert durch den Eintritt der NVA in das Netz
mit dem Jahr 1969. Es sicherte die Herstellung von Richtfunk-verbindungen vom Zentralkomitee bis zu den Kreisleitungen der Partei, zu den Bezirkseinsatzleitun-gen, zu Wehrbezirks- und Wehrkreisämtern, zu vorbereiteten Führungsstellen, zu den Stäben der Militärbezirke, Verbänden, Truppenteilen und Einrichtungen der NVA. Mit Hilfe einer parteieigenen Firma wurden die baulichen Grundlagen für die Installation von Richtfunktechnik aus Radeberg geschaffen und auch Objekte der Deutschen Post genutzt. Im Bezirk Halle/S, wie auch in allen Bezirken der DDR wurden Richtfunkbezirkszentralen außerhalb der Ballungsgebiete errichtet. Standort dieser Zentrale für den Bezirk war der nahegelegene Petersberg. Noch heute steht dort der viereckige, rd. 25 m hohe und grün ge-strichene Turm, im Volksmund als das „grüne Ungeheuer“ bezeichnet, weil er als Turm der Stasi angesehen wurde. Kein Wunder, er war eingezäunt, von Polizeikräften bewacht und das
diensttuende Personal kam und ging in Zivil. Alle Objekte des Netzes trugen eine Tarnkennung, auf dem Petersberg war es die 08A01. Die „08“ entsprach der Bezirkskennzahl, die „A01“ war in allen Bezirken die Bezirksrichtfunkzentrale. Von hier aus bestand u.a. eine Richtfunkverbindung zum Wehrbezirkskommando Halle, die Kanäle waren auf die dortige Fernsprechvermittlung aufgeschaltet und konnten über eine spezielle Rufziffer vom Stab der 11. MSD angewählt und genutzt werden. Ausführliche Informationen zum Richtfunknetz der Partei sind auf folgender Webseite zu finden. http://wahrheitimweb.bplaced.net/rfn.htm Register Kompaniebibliothek/ Also, lies mal wieder