© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Auf
dem
Weg
zum
Ehrenhain
für
die
gefallenen
sowjetischen
Soldaten,
wo
die
Gedenkveranstaltung
durch
Günter
Lehmann,
Vorsitzender
des
Vereins
”Hallesche
Freunde
der
Völker
der
ehemaligen
Sowjetunion
e.V.”
in
bewegenden Worten eröffnet wurde.
Vertreter
der
NVA-Interessengemeinschaft
Halle während der Kranzniederlegung
Henriette Quade, Landtags-
abgeordnete der Linken würdigte
den 8.Mai als Befreiungstag.
Welch Schicksal bewahrt dieser
Grabstein wohl? Welch besonderer
Schmerz, selbst Jahre nach
Kriegsende....
Gespannt und sichtlich emotional gerührt die
Teilnehmer der Kranzniederlegung, als Brechts
“Rede an die Landsleute” vorgetragen wurde.
Welch bittere Aktualität!
Ein Bild mit emotionalem Tiefgang:
Töchter
sowjetischer
Kriegsveteranen
legten
auf
den
Gräbern
Blumen
ab.
Als
ich
zu
ihnen
ging,
boten
sie
mir
einen
Platz
an.
Sofort
erinnerte
ich
mich
an
viele
Treffen,
geprägt
von
Offenherzigkeit,
Gastfreundschaft
und
menschlicher
Wärme.
Ich
versicherte
ihnen,
heute
ein
Gläschen
auf
unsere
Helden
zu
trinken.
Sie
verstanden
jedes
Wort,
denn
ich
sprach
in
ihrer
Sprache.
Sie
antworten
in
ihrer
Sprache,
der
Sprache
unserer
Helden:
”Mолодец!”.
Das verstand ich auch ....
erlebt und notiert von Thomas Engelhardt
8.Mai - 70. Jahrestag der Tag der Befreiung
An meine Landsleute
Ihr, die ihr überlebtet in gestorbenen
Städten
Habt doch nun endlich mit euch selbst
Erbarmen!
Zieht nun in neue Kriege nicht, ihr Armen
Als ob die alten nicht gelanget hätten:
Ich bitt euch, habet mit euch selbst
Erbarmen!
Ihr Männer, greift zur Kelle, nicht zum
Messer!
Ihr säßet unter Dächern schließlich jetzt
Hättet ihr auf das Messer nicht gesetzt
Und unter Dächern sitzt es sich doch
besser.
Ich bitt euch, greift zur Kelle, nicht zum
Messer!
Ihr Kinder, daß sie euch mit Krieg
verschonen
Müßt ihr um Einsicht eure Eltern bitten.
Sagt laut, ihr wollt nicht in Ruinen wohnen
Und nicht das leiden, was sie selber litten:
Ihr Kinder, dass sie euch mit Krieg
verschonen!
Ihr Mütter, da es euch anheimgegeben
Den Krieg zu dulden oder nicht zu dulden
Ich bitt euch, lasset eure Kinder leben!
Daß sie euch die Geburt und nicht den Tod
dann schulden
Ihr Mütter, lasset eure Kinder leben!
Berthold Brecht
Das Gedicht ist im Oktober 1949
entstanden – Wilhelm Pieck war am 7.
Oktober 1949 Staatspräsident der DDR
geworden und pflegte seine Reden mit den
Worten „Meine Landsleute“ zu beginnen.
Brecht schickte ihm das Gedicht in
handschriftlicher Reinschrift am 2.
November 1949 mit persönlicher Widmung.