© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Schon gewusst ...? Das Maschinengewehr 08, zunächst auch als „Gerät 08“bezeichnet, war ein Maschinengewehr aus deutscher Produktion, das insbesondere im Ersten Weltkrieg verwendet wurde. Die Entwicklung geht auf das 1884 von dem US-amerikanisch-britischen Erfinder Hiram S. Maxim (1840–1916) entwickelte Maschinengewehr zurück.Sein Prinzip beruhte auf der Tatsache, dass die Rückstoßenergie des Gewehres in neue Ladeenergie umgewandelt wurde und damit die Schußfolge erhöht werden konnte. Bald standen die europäischen Armeen bei Maxim Schlange, um seine Maschinengewehre zu ordern. Der österreichische Erzherzog zeigte sich bei einer Vorführung in Wien schockiert vom "Maxim". Er nannte es "das furchtbarste Instrument, das ich jemals gesehen habe oder mir vorstellen konnte" - und orderte sogleich große Stückzahlen für die österreichisch-ungarische Armee. Viele weitere Maschinengewehre des frühen 20. Jahrhunderts basieren auf dem Maxim, so das deutsche MG 08, das russische PM 1910, das Schweizer MG 11 sowie das von Vickers als Nachfolger entwickelte Vickers-Maschinengewehr (1912). Die bekannteste deutsche Variante war das leichte MG 08/15, auf das sich die Redewendung „nullachtfünfzehn“ zurückführen lässt. Das Maschinengewehr wurde nach seinem Einführungsjahr 1908 benannt. Die Zusätze /15 und /18 geben die Modellvariante in Form ihres Erscheinungsjahres an. Eine andere Variante sagt aus, das die Bezeichnung „Nullachtfünfzehn“ oder auch „08/15“ etwa um 1915 entstanden ist und auf die Ausbildung am damaligen, neu eingeführten leichten MG 08/15 – Maschinengewehr – zurückzuführen ist. Die Soldaten mussten daran solange üben, bis jeder Handgriff im „Schlaf“ beherrscht werden konnte und demzufolge waren die immer wiederkehrenden Übungen langweilig. Also ist “langweilig”, “öde”, “stumpfsinnig”, auch nur “durchschnittliches” mit 08/15 gleichgesetzt worden. Diese Redewendung hat sich bis heute erhalten.
Notiert von Gerold Möller
Die leichten Maschinengewehre 08/15 bzw. 08/18 wurden in den Schützenkompanien (1.–3. Kompanie jedes Bataillons) verwendet. Hier wurden jedem der drei Schützenzüge je zwei leichte Maschinengewehre zugewiesen, so dass jeder Zug zwei Maschinengewehrgruppen (zu je 1 Unteroffizier, 4 MG- Schützen, 1 Zielfernrohrschütze und 2 Gewehrschützen) und zwei bis drei Schützengruppen (zu je 1 Unteroffizier und 7 Gewehrschützen) hatte. Eine Schützenkompanie hatte so insgesamt sechs leichte Maschinengewehre. Diese wurden auf den Gefechtswagen mitgeführt, auf Handwagen gezogen oder von den Bedienungen getragen.
Kalenderblätter
NVA - Interessengemeinschaft Halle/Saale

08 - 15

Wie ein Maschinengewehr Einzug in die deutsche Sprache hielt!
Besucher
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale