NVA - Interessengemeinschaft Halle/Saale
Interessengemeinschaft
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
NVA - Interessengemeinschaft Halle/Saale - Regionalgruppe „Hermann Vogt“
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Meine Dienstzeit bei der Volksmarine Stabsmatrose Harald Puff erinnert sich
Zurück zur militärischen Aufgabe: Zur Unterstützung der Minenräumungen wurden wir als Taucher für handwerkliche Arbeiten, z.B. zur Sicherung, wenn etwas aus dem Ruder zu laufen drohte, eingesetzt. Wir sind dazu auf „Taucher 1“, ein Bergungsschlepper (Identitätsnummer K 21) mit fest installierter Taucherdruckkammer im Tross mitgefahren. Die Räumung der Ostsee von den noch vorhandenen Spuren (Seeminen) des II. Weltkrieges erfolgte natürlich in direkter Zusammenarbeit mit dem Seehydrographischen Dienst Stralsund. Auf diese Einsätze, für die internationale Schifffahrtssicherheit wichtigen Ergebnissen waren wir in der Tauchergruppe, die 4 VM-Genossen umfasste, sehr stolz. 1966, nach Abschluss der Minenräumung konnte und wurde von der Ostsee als dem „Meer des Friedens“ auch in Schweden, Finnland und Dänemark gesprochen, was heute in Vergessenheit zu geraten droht. Später, 1971 wurde diese Einheit umbenannt in „Bergungs- und Schutzdienstbataillon“ (BSD-B) und erhielt im Jahre 1972 die Truppenfahne.
Bereits 1976 wurde daraus das „Marinepionierbataillon-18“ (MPiB-18). Zum 01. März 1986 wurde diesem Truppenteil der verpflichtende Name „Karl Kittelmann“ verliehen. Karl Kittelmann diente in der kaiserlichen Marine, war nach 1918 Mitglied der Matrosenkompanie „Karl Liebknecht“ der Volksmarinedivision, bei den Nazis in Schutzhaft und zur Zwangsarbeit gezwungen und nach 1945 in der Deutschen Volkspolizei und der Nationalen Volksarmee tätig. 1961 schied er mit dem Dienstgrad Major aus der NVA aus. Ich erinnere mich nicht nur an die Momente gefährlicher Minenräumung in der Ostsee, sondern auch an Provokationen der
Gegenseite, der Bundesmarine, die manchmal gefährlich nahe an unsere Schiffe kamen, zum Verrat, also zur Desertation aufriefen und auch sonst den Dienst der Volksmarine der DDR mit riskanten Manövern erschwerten. Besonders gern erinnere ich mich auch an unsere Teilnahme als Seeleute am Manöver „Oktobersturm“ 1965. Es fand vorwiegend im Thüringer Raum statt unter Beteiligung der Streitkräfte der UdSSR, Polens und der CSSR, aber - wie schon
angedeutet - auch mit einer zwar kleinen, nichtsdestotrotz kampfstarken Einheit aus der Teilstreitkraft der Volksmarine (Labos, Tse u.a. in der Proraer Bucht). Wir hatten, wenn die Erinnerung nicht trügt die Aufgabe, Unterwassersperren zwecks Verhinderung eines Landungsbootes Angriffs zu errichten. Diese Aufgabe nahmen wir gemeinsam mit der Nachbareinheit, dem Selbstständigen Kampfschwimmer Kommando -18 (KSK-18 auch Kap Horn genannt) aus Kühlungsborn wahr.1966 wurde ich mit dem Dienstgrad Stabsmatrose und mit mir die anderen 3 Marinesoldaten der Tauchergruppe in die Reserve versetzt. Im Anschluss daran erfolgte die unmittelbare Fortsetzung der erworbenen Kenntnisse im Rahmen der BDVP Potsdam als Kampfmitteltaucher. Tauchen blieb noch lange meine Passion, die ich danach in hauptamtlicher, als auch ehrenamtlicher Tätigkeit in der GST weitergeführt habe. Harald Puff, Stabsmatrose a. D. der Volksmarine