Eine Alternative?Die Kommunistische Partei Deutschlands Im November 1918 war das Deutsche Kaiserreich am Ende. Der Krieg, der schnell enden sollte, ist verloren. Knappzwei Millionen deutsche Soldaten sind auf den Schlachtfeldern im Westen und Osten gestorben. Hinzu kommenrund 2,7 Millionen Verwundete und Verstümmelte. Die Not der Frauen und Kinder in der Heimat ist unübersehbar. Aus dem Kieler Matrosenaufstand entsteht im November 1918 rasch ein Flächenbrand. Als die„Novemberrevolution“ Berlin erreichte und der Kaiser die Flucht in die Niederlande antreten musste, rief PhilippScheidemann von der SPD dort mittags am 9. November 1918 eine „Deutsche Republik“ aus. Ihm folgte wenigspäter Karl Liebknecht von der Spartakusgruppe, der eine „Freie Sozialistische Republik“ ausrief. Es folgten zweiMonate lange Machtkämpfe, aus denen die SPD und mit ihr das konservative Bürgertum und das reaktionäreMilitär als Sieger hervorgingen. Die Gründung der KPD manifestierte die Spaltung der Arbeiterbewegung, deren Keim die Burgfriedenspolitik derSPD 1914 gelegt hatte. Die KPD verstand sich wegen dieser Erfahrungen von Beginn an als Gegensatz undGegengewicht zur SPD. Eine Spaltung, die bis heute andauert.Die KPD konstituierte sich während der dreitägigen Gründungskonferenz vom 30. Dezember 1918 bis zum
1. Januar 1919 im Festsaal desPreußischen Landtags durch denZusammenschluss desSpartakusbundes, der sich zuvor mitder USPD entzweit hatte, mit denBremer Linksradikalen und anderenLinksgruppen. Die Gründung der KPD war seit etwaAnfang Dezember 1918 geplant undvorbereitet worden und wurde am31.Dezember 1918 vollzogen. Zu den Gründungsmitgliederngehörten Rosa Luxemburg und KarlLiebknecht, die anfangs noch in derSozialdemokratischen ParteiDeutschlands für die sozialistischeRevolution und gegen die verlogene
Losung von der "Vaterlandsverteidigung" im ersten Weltkrieg eingetreten sind. Der damals im Zeichen linksradikaler Strömungen stehende Gründungsparteitag lehnte gegen den Ratschlag Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechtsdie Beteiligung der KPD an den Wahlen zur deutschen Nationalversammlung ab. Das Scheitern der Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse inDeutschland führte im November 1923 zum ersten Verbot der KPD. 1933, als das Großkapital Hitler an die Macht brachte, um den zweiten Weltkriegvorzubereiten, wurde die KPD erneut verboten und tausende Mitglieder gingen in den antifaschistischen Widerstand. Viele von ihnen, wie ErnstThälmann, bezahlten dafür mit ihrem Leben. Ein drittes Gründungsmitglied, Wilhelm Pieck, wurde, als die Rote Armee der Sowjetunion und die ganzeAnti-Hitler-Koalition das faschistische Deutschland niedergerungen hatte, Präsident der 1949 gegründeten Deutschen Demokratischen Republik. Imwestlichen deutschen Staat, der ebenfalls 1949 gegründeten Bundesrepublik wurde die KPD schon 1956 erneut verboten und deren Mitglieder verfolgt. Verschiedene linke Parteien und Gruppierungen wirken heute im Sinne von Karl und Rosa! Erfolgreich aber auf Dauer nur wenn sich alle vereinen undaufstehen!Erarbeitet: Oberstleutnant a.D. Gerold Möller