Vor 24 Jahren, also 1990, schien es, als ob der Ost-
West-Konflikt und damit der Kalte Krieg tatsächlich
beendet wurde. Vom 19.11.90 bis 21.11.90 fand in
Paris das Gipfeltreffen der damals 34 KSZE-Staaten
statt. Dort wurde der Kalte Krieg definitiv für beendet
erklärt. Ausdruck dessen war u. a. die Unterzeichnung
des 1989 in Wien ausgehandelten Vertrages über die
Reduzierung der konventionellen Streitkräfte in Europa
durch die damals 16 NATO-Staaten (u. a. USA) sowie
die 6 Warschauer Vertrags-Staaten (u. a. Sowjetunion).
Lange ist das alles her. Aber ist auch der Kalte Krieg
"lange her"? Und was ist heute mit einem heißen
Krieg?
Krise in der Ukraine 2014 -
Fortsetzung
des
Ost-West
Konfliktes
mit
anderen
Mitteln?
1990 - 2014
Es war einmal ...
Es war einmal, so fangen gewöhnlich Märchen an. Und die haben meist ein Happy End.
Aber wie ist es hier?
Es war einmal - und das ist kein Märchen - ein Versprechen.
Ein
Versprechen
des
Westens
vor
24
Jahren,
abgegeben
an
die
UdSSR
und
ihren
damaligen
Präsidenten,
Michael
Sergejewitsch
Gorbatschow.
Es
lautete:
Wir,
der
Westen,
versprechen
hiermit,
dass
nach
der
Herstellung
der
deutschen
Einheit
die
NATO-Grenzen
nicht nach Osten verschoben werden.
24
Jahre
später
-
einfach
märchenhaft
-
steht
die
NATO
in
Wahrheit
vor
Rußlands
Grenzen.
Und
wie
es
aussieht,
soll
eine
weitere
einstige
Sowjetrepublik,
nämlich
die
Ukraine,
NATO-
Mitglied werden.
Damit Rußland tatsächlich allenfalls eine Regionalmacht ist.
Was
hat
US-Präsident
und
Friedensnobelpreisträger
Obama
gemeint,
als
er
vor
wenigen
Wochen
sagte:
"Rußland
ist
eine
Regionalmacht"?
So
wie
sich
aktuell
im
und
um
den
Ukrainekonflikt
die
Dinge
insgesamt
entwickeln,
liegt
hier
wohl
tatsächlich
eine
Festlegung
des US-Präsidenten in Bezug auf Rußland vor, nämlich:
"Rußland ist eine Regionalmacht! Aber keine Supermacht (mehr)!"
24
Jahre
nach
dem
besagten
Versprechen
wächst
auf
Grund
des
Ukrainekonflikts
mitten
in
Europa die Gefahr von neuen kriegerischen Auseinandersetzungen.
Vor
100
Jahren
führten
maßloser
Nationalismus
und
imperiale
Politik
gerade
in
Europa
in
den
I.
Weltkrieg,
der
"Urkatastrophe"
des
20.
Jahrhunderts.
Hier
wurden,
wie
sich
herausstellte,
bereits
die
Fundamente
für
den
späteren
"Eisernen
Vorhang"
einschließlich
der
innerdeutschen
Grenze
incl.
der
Berliner
Mauer
ausgehoben.
Es
gab
ca.
17
Millionen
Tote.
Vor
75
Jahren
begann
dann
der
II.
Weltkrieg.
Hier
wurden
die
besagten
Fundamente
der
europäischen Teilung gegossen. Unter Einbeziehung von ca. 50 Millionen Toten.
Vor
24
Jahren,
unmittelbar
nach
den
Ereignissen
im
Herbst
'89,
erschien
es
nicht
nur
mir
so,
als
ob
diese
Teilung
überwunden
werden
könne,
man
in
Ost
wie
in
West
die
historische
Lektion nicht nur gelernt sondern auch verinnerlicht hat.
Aber:
Vor
wenigen
Tagen
sprach
der
derzeitige
ukrainische
Ministerpräsident
vor
laufen
Kameras bereits vom III. Weltkrieg!
Wie gesagt, es war einmal ...
Die
Ukraine
-
geopolitisch
und
wirtschaftlich
von
zentraler Bedeutung für Ost und West.
notiert von Peter Götze
© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale