Zum Internationalen Frauentag - Stillgestanden
Eine Antifaschistin; im Sanitätsbataillon der 11. MSD der NVA (Halle)
Sanitätsrat Dr. med. Tamara Röhr – Tatar
Tamara
Röhr
–
Tatar
wurde
am
28.
Juli
1911
in
Kischinjew,
Moldawien
geboren
und
wuchs
mit
ihren
Schwestern
in
einem
liberalen
Elternhaus
auf.
Als
sie
die
dritte
(3.)
Klasse
besuchte
besetzte
Rumänien
einen
Teil
von
Moldawien,
verbot
die
russische
Sprache
und
die
Eltern
ermöglichten
den
Besuch
einer
französischen
Schule,
lernte
zugleich
auch
Deutsch.
Für
die
russische
Sprache
stellte
der
Vater
ein
Hauslehrerin
ein,
weil
„
Russisch
unsere
Muttersprache
ist“.
Nach
dem
Abitur
studierte
sie
in
Strasburg
(Frankreich)
Medizin.
Ihre
Aspirantur
machte
sie
an
der
Sorbonne
in
Paris.
1935
wurde
sie
Mitglied
der
Kommunistischen
Partei
Frankreichs,
lernte
den
Kommunisten
Hellmuth,
Herward
Gerhardt
Röhr
(aus
Halle/Saale
gebürtig)
in
Strasburg
kennen,
der
ab
1936
in
den
Internationalen
Brigaden
im
spanischen
Bürgerkrieg
kämpfte.
Sie
selbst
organisierte
in
Frankreich
Hilfs-
und
Spendensendungen
für
die
Spanische
Republik.
Beruflich
arbeitete
sie
eine
Zeitlang
als
wissenschaftliche
Assistentin
beim
jüdischen
Professor
Vless
am
Physico
-Biologischen
Institut,
ein
damals
anerkannter
Krebsforscher.
Dieser
Professor
wurde
nach
der
Besetzung
Frankreichs
durch
die
faschistische
Wehrmacht
verhaftet
und
in
ein
deutsches
Vernichtungslager
deportiert,
wobei
er
auf
dem
Transport
dorthin
bereits
verstarb.
Nach
dem
Ende
des
spanischen
Bürgerkrieges
1938/39
erfuhr
sie
von
Freunden
das
Hellmuth
Röhr
nach
seiner
Rückkehr
aus
Spanien
in
Frankreich,
später
in
Djelfa
(Afrika)
interniert
wurde.
Von
dort
so
hieß
es
gibt
es
keine
Rückkehr.
Sie
war
nunmehr
in
der
Hilfe
für
die
Internierten
tätig
und
sammelte
vorwiegend
Medikamente
für
die
dort
untergebrachten.
Zwischenzeitlich
lernte
sie
Henri
(Heinrich)
Goldberg
kennen
und
war
mit
diesen
verheiratet.
Gemeinsam
waren
sie
im
französischen
Widerstand
gegen
Nazideutschland
tätig.
1943
wurde
sie
durch
eine
Denunziation
durch
die
Gestapo
verhaftet
auf
Grund
ihrer
Schwangerschaft
nach
48
Stunden
Verhör
aus
der
Haft
entlassen.
Unter
falschen
Namen
ging
sie
in
Illegalität.
In
der
Illegalität
war
sie
weiter
für
die
Französische
Kommunistische
Partei.
Sie
selbst
trat
im
Mai
1944
aktiv
in
die
Partisanenbewegung
FTPF
(Franc-tireurs
et
partisans)
ein,
war
als
Militär
-Ärztin
im
Leutnantsrang
bis
1945
bei
den
Partisanen
des
„99.Alpen-Infanterie-Regiment“
(99e
régiment
d’infanterie
alpine)
der
französischen
Resistance
im
302.
Bataillon
im
Frontabschnitt
an
der
französisch-italienischen
Grenze
tätig.
Nach
der
bedingungslosen
Kapitulation
Hitlerdeutschland
arbeitete
sie
von
Juli
1945
bis
Oktober
1947
als
Ärztin
und
ihr
Mann
Henri
als
Erzieher
in
einem
französischen
Kinderheim
für
„Opfer
des
Faschismus“
in
Paris.
1946
verließ
ihr
Mann
Heinrich
Goldberg
die
Familie
und
sie
blieb
mit
mittlerweile
2
kleinen
Kindern
zurück.
Sie
leitete
die
Scheidung
ein
und
wurde
1947
geschieden.
Hellmuth
Röhr
der
in
Afrika
von
den
Engländern
befreit
wurde,
in
der
englischen
Armee
gegen
die
Deutschen
an
der
italienischen
Front
kämpfte
suchte
nach
ihr,
kam
nach
Frankreich
und
1947
wurden
sie
ein
Ehepaar.
Vom
April
1948
bis
Mai
1949
arbeitete
Tamara
als
Assistenz-Ärztin
in
einem
Sanatorium
für
lungenkranke
Kinder
im
französischen
Chaney,
ihr
Mann
Hellmuth
dort
als
Hausmeister.
Im
April
1948
wurde
sie
und
ihr
Mann
wegen
politischer
Tätigkeit
und
aktiver
gewerkschaftlicher
Arbeit
dort
entlassen.
Als
sich
in
der
damaligen
SBZ
die
Gründung
einer
Deutschen
Demokratischen
Republik
vollzog,
bereiteten
sie
die
Übersiedlung
vor.
Die
Übersiedlung
musste
getrennt
erfolgen,
da
Hellmuth
als
Staatenloser,
mit
einem
sog.
„Nansen-Pass“
der
französischen
Republik
keine
Durchreise
durch
die
BRD
erhielt.
Sie
trafen
sich
in
Prag
und
konnten
1951
gemeinsam
mit
den
5
Kindern
nach
Halle
(Saale),
in
die
Heimat,
in
den
ehemaligen
Geburts-
und
Wohnort von Hellmuth Röhr übersiedeln.