Himmelfahrt und Vatertag - ein Ausflug der besonderen Art

Wieder dröhnen die Motoren der TATRAs und SPz-BMBs durch den Offroad-Talkessel von Landsberg. Wieder ist Himmelfahrt, der erste Tag der großen NVA-Technik-Schau, zu der die Kameraden der „Militärtechnischen Freunde Sachsen-Anhalt“, Gleichgesinnte mit ihren NVA-LKWs aus anderen Bundesländern und Besucher aus den Regionen Landsberg, Halle, Leipzig und Dessau und darüber hinaus, eingeladen hatten. Wir, die Vertreter der „Interessengemeinschaft 11.- MSD“ und der Regional- gruppe Halle des „Verbandes zur Pflege der Traditionen der NVA und der GT der DDR“, haben auch in diesen Jahr die Gruppe „Militärtechnische Freunde Sachsen-Anhalt“ aus Ostrau/Petersberg, die zum festen Bestandteil der Offroad-Militärtechnikschau Landsberg gehören, besucht und sie in ihrer alljährlichen Standortecke, die mit Tischen, Bänken und einen Zelt ausgestattet war, begrüßt. Alle diese Genossen und die mit ihren LKWs angereisten Akteure aus anderen Orten, trugen die NVA Felddienst-Uniform(Sommer) und den Dienstgrad, den sie bei der Entlassung aus dem aktiven Dienst erreicht hatten. Die Trabis (damals liebevoll Stoffhund genannt), UAS, GAS, LO 1800 mit verschiedenen Aufbauten, ebenso die G 5 und URAL 375 Werkstatt- Sankra und Transportfahrzeuge, die TATRA 813, „obwohl alle schon in die Jahre gekommen“, waren kfz-mäßig, technisch einsatz- und fahrbereit. Alle waren mit neuer Originalfarbe gespritzt und waren, da sie alle mit heute gültigen Kennzeichen ausgestattet waren, aus ihren Heimatorten zum Einsatzort, dem Offroad-Talkessel von Landsberg gefahren. So konnten wir den KFZ die Heimatorte HAL, L, SK, ART, BFT, BBG, DE, KYF.GTH, SLF, Z, zuordnen. Die Kfz waren alle in Reih und Glied aufgestellt, so wie wir es immer in einem Feldpark praktiziert hatten. Der Gefreite a. D., Olaf Losse, stolzer Besitzer eines TATRA 813, wollte gerade seine Runde durch den Talkessel, über Bergkuppen und steile Abfahrten, durch Wasserlöcher und staubige Geländeabschnitte drehen. Ich klopfte an die Fahrertür und er rief : „Ich bin gleich zurück.“ Wir hatten uns gegen 11.00 Uhr am Eingang zum Kessel getroffen und stellten fest, dass in diesem Jahr, also Himmelfahrt 2017, bereits zu dieser Zeit, viel mehr Besucher anwesend waren, als in den vorangegangen Jahren. Viele Jugendliche, aber auch Familien, Männer, Frauen und Kinder standen an den Abfahrtspunkten, wo die Rundfahrten durch den Talkessel mit den LKWs (TATRA 813 und URAL 375), aber auch mit gepanzerten Vollkettenfahrzeugen (BMB) beginnen. Nachdem wir uns gründlich an der großen Kfz-Technik umgeschaut und den Rundfahrten eine ganze Zeit zugeschaut hatten, setzten wir uns, Oberst a.D. Günter Gnauck, Oberst a.D. Franz Niedack und Gattin, an einen der Tische und unterhielten uns mit einige Genossen der Gruppe über unsere Eindrücke und den heutigen Tag. Diese

Unterhaltung gestaltete sich sehr gut, als Olf Lossa von der Rundfahrt zurückkehrte. Oberstleutnant a.D. Klaus Böhme hatte Verbindung mit Gruppen aus Bernburg, Saalfeld und Zwickau aufgenommen, die mit ihrer NVA-Kfz-Technik hier in Landsberg teilnahmen. Sie gaben bereitwillig Auskunft auf alle Fragen, die gestellt wurden und sind an einer Zusammenarbeit interessiert.. Oberstleutnant a.D. Werner Rammelt hatte Fotoapparat und Kamera mitgenommen und war immer auf Motivsuche für eine, für einen späteren Zeitraum geplante DVD. Gegen 14.00 Uhr haben wir uns von unseren Freunden und der uns bekannten Kfz-Technik

verabschiedet, mit der unsere Truppenteile und Einheiten voll ausgerüstet waren. Nach Abschluss unseres Besuches sind wir davon überzeugt, dass diese Gruppe, die “Militärtechnischen Freunde Sachsen-Anhalt“, auch weiterhin ihre NVA-Kfz-Technik pflegen, warten und einsatzbereit halten und damit im Rahmen ihrer Traditionsarbeit, ihren Beitrag zur Aufarbeitung einer geschichtlichen Epoche leisten, die es auch wert ist den jüngeren Generationen auch praktisch zu vermitteln. Auf dem Weg zum Ausgang trafen wir noch den Leiter des „Militärhistorischen- Museums-Anhalt“ aus Dessau-Roßlau Gen. Rainer Augustin, der auch in diesem Jahr, in kompletter Majors-Uniform der NVA-Technikschau seine Aufwartung machte. Nach einem kurzen Gespräch haben wir und dann von ihm verabschiedet. Es war ein gelungener Ausflug zum Vatertag und ein Erlebnis, das viele Erinnerungen an unsere aktive Dienstzeit wachrief. Oberstleutnant a.D. Dipl.Phil Siegfried Kunze