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Fand die Oktoberrevolution im November statt? Vor knapp 100 Jahren, am 14. Februar 1918 wurde in Russland eine neue Zeitrechnung eingeführt, die eigentlich schon mehr als 300 Jahre alt war: der gregorianische Kalender. Dazu ließ man die Tage zwischen dem 31. Januar und dem 14. Februar 1918 einfach ausfallen. Wie kann man einfach 13 Tage ausfallen lassen? Um das zu erklären, müssen wir zurückblicken bis ins Alte Rom. Dort erfand Julius Caesar  nämlich die Schaltjahre. Ihm war aufgefallen, dass sich die Jahrezeiten immer mehr verschoben und nicht mehr mit dem Kalender übereinstimmten.  Das liegt daran, dass ein Jahr astronomisch gesehen 365 Tage, 5 Stunden und 49 Minuten dauert. So lange braucht die Erde, um einmal um die  Sonne zu kreisen. Natürlich konnte man nicht am 31. Dezember um 5.49 Uhr ein neues Jahr beginnen lassen, sondern musste andere  
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Möglichkeiten finden, um diese  Ungenauigkeit auszugleichen. Caesars  führte dazu Schaltjahre ein. Jedes vierte  Jahr war seither einen Tag länger. Leider  löste die julianische Reform das Problem  nicht vollständig. Dadurch waren die Jahre  nun nicht mehr zu kurz, sondern  durchschnittlich um ein paar Stunden zu  lang. Innerhalb eines Menschenlebens  macht das nicht viel aus. Im Laufe der  Jahrhunderte verschob sich so jedoch der  Frühlingsanfang, der eigentlich am 21. März  ist immer mehr in Richtung Februar. Hätte  es keine Korrektur des Kalenders gegeben,  würden wir irgendwann Weihnachten im  Hochsommer feiern!1576 beauftragte daher  Papst Gregor XIII. (siehe Bild) einige  Astronomen, die einen Entwurf für eine  Kalenderreform erarbeiten sollten.  Nachdem die Untersuchung abgeschlossen  war, ließ Gregor XIII im Jahr 1582 folgendes  
bekannt machen:Um die Jahreszeiten  wieder mit dem Kalender in Einklang zu  bringen werden in diesem Jahr 10 Tage  ausgelassen: Auf den 4. Oktober folgt  direkt der 15. Oktober.In Zukunft wird die  Regelung der Schaltjahre abgeändert: alle  Jahre, deren Jahreszahl durch einhundert  teilbar ist, sollen nur noch 365 Tage haben, obwohl sie eigentlich Schaltjahre sein  müssten. Die Jahre, deren Jahreszahlen  sich allerdings durch 400 teilen lassen, wie  z. B. das Jahr 2000 und 2400 sind  dagegen weiterhin Schaltjahre. Innerhalb  von 400 Jahren fallen somit 3 Tage aus.  Ein Jahr hat nun durchschnittlich 365,2425  Tage und nicht mehr wie vorher nach  Caesars Kalender 365,2500 Tage. Der  neue Kalender, den man nach Papst  Gregor XIII auch Gregorianischen  Kalender nannte, kam dem Sonnenjahr  von 365,2422 Tage wesentlich näher als  
der frühere Kalender. Erst in 3300 Jahren weicht er um einen Tag vom Sonnenjahr ab. Nicht überall setzte sich Gregors Kalenderreform durch. Das hatte nun allerdings nichts mit Zeitrechnung, sondern mit Macht und Religion zu tun. Katholiken hatten kein Problem damit, sich von ihrem Papst  einen neuen Kalender verordnen zu lassen die Angehörigen anderer Konfessionen jedoch schon. Zunächst übernahmen deshalb nur einige  katholischen Länder den Kalender des Papstes: Spanien, Portugal, Italien, Frankreich und Holland. In Deutschland gab es ein großes  Durcheinander, als die katholischen Fürstentümer nach und nach den neuen Kalender einführten, während sich die evangelischen Regionen  dagegen weigerten. Erst im Jahr 1700 glichen auch die Lutheraner ihre Zeitrechnung an.  Doch damit war Deutschland sogar noch vergleichsweise  früh dran. In Russland in dem die orthodoxe Kirche das Sagen hatte - wurde der Gregorianische Kalender erst 1918 eingeführt. Nun war die  Differenz zwischen den beiden Kalendersystemen bereits auf 13 Tage angestiegen.So kam es, dass sich der Jahrestag der Oktoberrevolution, die  im Jahr 1917 stattgefunden hatte, vom 25.10 auf den 7.11. verschob. Nun stimmte der Name Oktoberrevolution eigentlich gar nicht mehr. Durch die Oktoberrevolution kamen in Russland die Kommunisten an die Macht. In den vielen Jahren, in denen zwei verschiedene Zeitrechnungen  nebeneinander existierten, mussten in offiziellen Dokumenten, die über die Landesgrenzen hinweg bedeutsam waren, immer beide Daten  angegeben werden. Während in der gregorianischen Zone bereits das neue Jahr begonnen hatte, lebte man nach dem julianischen Kalender noch  im alten Jahr. Daher stammt der Ausdruck zwischen den Jahren.  Quelle