© NVA-Interessengemeinschaft Halle/Saale
Erlebte Waffenbrüderschaft
Die letzte Woche des Monats Februar ist für mich als ehemaligen  Offizier der NVA auch in diesem Jahr Anlass an die Woche der Waffenbrüderschaft in der DDR zu erinnern.  Eingeleitet von den Festlichkeiten zum Jahrestag der Sowjetarmee am 23. Februar und abgeschlossen mit dem Tag der NVA am 01.03. war diese Woche stets gekennzeichnet von  freundschaftlichen Treffen mit den Armeeangehörigen der verbrüderten Armeen nicht nur in den Kasernen , sondern im gesamten Territorium.  Waffenbrüderschaft bedeutete für uns aber nicht nur das gemeinsame Feiern zu bestimmten Anlässen,  sondern verlangte in erster Linie das Bewusstsein  von der Gemeinschaft und  Zusammenarbeit der sozialistischen  Armeen  in den Köpfen unserer Soldaten zu festigen. Das haben wir in allererster Linie dadurch erreicht, indem wir die Waffenbrüderschaft zwischen  der  NVA und der Sowjetarmee im Gesamtprozess des militärischen Lebens erlebbar gemacht haben. Ich erinnere mich dabei gern an meine Zeit als Instrukteur für Jugendarbeit  im  Artillerieregiment-11. Gerade im Zusammenhang mit der Umrüstung des Regimentes auf neue Technik und ihrer schnellen Beherrschung halfen uns die Freunde des Patenregiments aus   Kochstedt.  Dabei konnte man wirklich sagen, hier hat sich der Satz, “Von der Sowjetarmee lernen, heißt siegen lernen!“, verwirklicht. Ein Ansporn für bessere Ausbildungsergebnisse  waren auf beiden Seiten immer auch die gemeinsamen Ausbildungskomplexe. Vor allen, wenn es bei der „ sogenannten Artilleriestaffel“ galt die Normzeiten der anderen zu unterbieten.  Aber auch bei den gegenseitigen Besuchen in den Garnisonen der Waffenbrüder konnte die Freundschaft gefestigt werden. Ich erinnere mich beispielsweise noch sehr genau wie  aufmerksam, ja fast andächtig unsere Armeeangehörigen bei einem Erfahrungsaustausch zur Arbeit der Komsomolorganisation im Patenregiment den Ausführungen des Offiziers zum   Kampfweg  des Regimentes gelauscht haben. Für mich war es in der späteren Arbeit  als Oberoffizier für Agitation des Regiments  Ansporn,  diesen Kampfweg und die historischen  Leistungen der Soldaten des Patenregiments auch bei uns in der Sichtagitation zu veranschaulichen. Aber auch bei Sport und Spiel wurde besonders in unserem fußballbegeisterten  Regiment die Freundschaft  mit den Waffenbrüdern  vertieft.  So könnte ich  viele weitere  Beispiele der gelebten Waffenbrüderschaft aus allen Truppenteilen, in denen ich eingesetzt war,   nennen. Besonders hervorheben möchte ich aber noch die  gute Zusammenarbeit mit unseren  Waffenbrüdern der Raketenabteilung aus Zeitz, die besonders im Fachsimpeln zur  weiteren Unterbietung der Zeiten bis zur Herstellung der Startbereitschaft und bei gemeinsam  durchgeführten Ausbildungskomplexen in unserem Ausbildungsgelände in Hermsdorf ihren  Ausdruck fand. Höhepunkte der Waffenbrüderschaft und unseres militärischen Tuns waren aber immer die gemeinsamen Manöver der Armeen des Warschauer Vertrages. Ob es das Manöver „Moldau“  in der CSSR, das Manöver „Waffenbrüderschaft 80“ oder das Manöver „JUG 84“ auf dem Territorium der DDR war, sie alle haben das demonstriert was in wenigen Worten einer Losung  formuliert war: „Klassenbrüder –Waffenbrüder, vereint unbesiegbar! Dem Feind keine Chance!“ Wenn auch die Geschichte  mit der Auflösung des Warschauer Vertrages einen anderen Verlauf eingeschlagen hat,  so verdeutlicht sie vor allem eins, solange es dieses Bollwerk gab,  gab es keinen Krieg in Europa. Jetzt hingegen sehe ich aber gerade unter  Bruch getroffener Vereinbarungen durch die Vorverlagerung der NATO nach Osten eine ernste Gefahr für den  Frieden.   OSL a. D. Dipl.- Phil. Klaus Böhme 
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Leistungsvergleich im Artillerieregiment 
Der Autor, hier im Batterieklub beim Erfahrungsaustausch  zwischen den Waffenbrüdern.
Achim Böhme, damals 1.Sekretär der SED-  Bezirksleitung  Halle der SED zur zentralen  Eröffnung der Woche der Waffenbrüderschaft